Die vorliegende Arbeit fand ihre Motivation in solchen Fragestellungen der strategischen Produktionsplanung bei einem großen deutschen Automobilhersteller. Die durch die Entwicklung und Expansion des Unternehmens – sowohl geographisch als auch bezogen auf die Produktpalette – anwachsende Planungskomplexität im Produktionsressort machte eine Überarbeitung der zugrundeliegenden Planungsparadigmen und bisher genutzten Planungsmethoden notwendig und führte zu dem Auftrag an die zuständigen zentralen Produktionsplanungsstellen, ein methodisches Unterstützungssystem für die unterschiedlichen Entscheidungen im Planungsprozess zu entwickeln. Voraussetzung hierfür ist die Entwicklung eines Anforderungskatalogs an eine manifestierte Produktionsstrategie, also die Festlegung, welche Fragestellungen mit Hilfe einer kodifizierten Strategie für die Produktion beantwortet werden können, beziehungsweise bei welchen Problemstellungen eine solche zumindest handlungsleitend wirken kann. Neben der Erarbeitung dieser qualitativ orientierten Produktionsstrategie ist es die wesentliche Aufgabe der strategischen Produktionsplanung, die langfristige Kapazitätssituation des Unternehmens zu gestalten. Es gilt festzulegen, welche Produkte an welchen Standorten gefertigt werden und wie viel Kapazität hierfür aufzubauen ist. Da diese Planungen sehr stark auf Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen basieren, bieten sich quantitative Methoden als adäquate Hilfsmittel an. Es zeigt sich in der Praxis, dass zur Entscheidungsunterstützung bei langfristigen Problemstellungen quantitative Methoden wie Optimierung oder Simulation noch keine flächendeckende Verbreitung erfahren haben. Daher liegt ein Schwerpunkt dieser Arbeit in der Erstellung eines softwaregestützten Planungssystems zur strategischen Gestaltung des Produktionsnetzwerkes eines Automobilherstellers.weiterlesen