In dem aus drei Kapiteln bestehenden Buch beschäftigt sich der im seinem neunten Jahrzehnt stehende Autor zunächst mit seinem gelebten Leben als Quelle der Erkenntnis. Dabei reflektiert er die Vorteile des Alters gegenüber den vorhergehenden Lebensabschnitten, plädiert für eine philosophische Lebensführung und beschreibt seine Dankbarkeit gegenüber den Leistungen der Evolution und denen der Kultur. Weitere Themen dieses Kapitels sind die von ihm favorisierten Fähigkeiten des Redekunst, des Schreibens und des Lesens.
Nach einem in die Zukunft verlegten fiktiven Nachruf folgen im zweiten Kapitel sechs Essays über die Kulturarmut der Gegenwart. Der Autor vertritt die These, dass in den vergangenen hundert Jahren ein merklicher Abstieg der Kultur stattgefunden hat. Es geht um einen weit verbreiteten Bildungsnotstand, um ein Versagen der zeitgenössischen Philosophie hinsichtlich der Staatsgläubigkeit und um die fehlende Thematisierung der Gottesfrage angesichts der von der Natur und vom Menschen verursachten Katastrophen. Weiterhin kritisiert der Autor die hauptsächlichen Inhalte der gegenwärtigen Literatur sowie die Entwicklungen der Psychoanalyse.
Im letzten Kapitel gibt er einen nostalgischen Rückblick auf die Kultur von 1880 bis 1940, demonstriert an einigen österreichischen Autoren: Bertha von Suttner, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Karl Kraus sowie Stefan Zweig. Diese waren viel mehr im Humanismus verankert als die Autoren, die nach Faschismus, Kommunismus und den wahnwitzigen Weltkriegen in den Vordergrund traten.weiterlesen