Streifzug mit der Bummelbahn (durch ein Jahrhundert)
Episoden von sächsischen Schmalspurbahnen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Dank vieler Eisenbahner und Zeitzeugen rattert die "Bummelbahn" nun bereits in einer 3. Edition in ernsten und heiteren Begebenheiten wieder auf Schienen, die es zum Glück noch gibt und auf solchen, die schon längst der Vergangenheit angehören. Authentische Episoden erinnern an fast vergessene historische Ereignisse auf schmaler Spur. Das vorliegende Buch versucht, einen kleinen Einblick zu vermitteln, wie vor hundert Jahren unsere Vorfahren gereist sind. Vom Lokpersonal und von Lehrlingen der "alten Schule" ist die Rede - auch von einem Crash in den 1930er Jahren in Hohnstein, bei dem die Lok, statt in den Bahnhof, durch das geschlossene Tor in den Lokschuppen "einfuhr".
Wie es 1945, bei Kriegsende, auf den Strecken Frauenstein - Klingenberg-Colmnitz und Hainsberg - Kipsdorf zuging, berichten Zeitzeugen aus eigenem Erleben. Über die erste Fahrt ab Klingenberg nach dem Kriege erfährt man, dass sie mit der Entgleisung der Lok und dem schräg an einem Telegrafenmast lehnenden Packwagen endete. Vom Malheur des sich in jedem Winter wiederholenden Steckenbleibens auf den verwehten Gebirgsstrecken berichtet ein Dippoldiswalder Lokführer. Desweiteren kann man die Nöte des Lokpersonals bei Begegnungen mit Hornvieh auf "freier Wildbahn" miterleben und sich mit dem Lokführer freuen, der die Lok noch vor seinem Widersacher, einem Bullen, erreichte.
Von der Zittau - Oybin, Johnsdorfer Schmalspurbahn lernt man den "Tierischen Haltepunkt" Teufelsmühle kennen, liest vom illegalen Schweineschlachten in Notzeiten, vom "Handtuchtag" in Bertsdorf und vom "Schienendampfer", den ein Lokführer mittels eines Eimers über der Dampfpfeife kreiert hatte. Auch über die beinahe bestrafte Eigeninitiative des Radeburger Lokpersonals, welches die Kohlen zur Beförderung eines Personenzuges in der BHG "einkaufen" mußte, kann man heute schmunzeln - und über Rußwolken, die beim illegalen Rohrereinigen zwischen Radebeul Ost und Radeburg die Anwohner "erfreuten" sowie über die Rußwolke, die ein auf der Lok verfeuerter Pneu in Oberdittmannsdorf erzeugte.
Das letzte Kapitel ist dem Jahrhunderthochwasser gewidmet. Die letzte Fahrt der Weißeritztalbahn zu Beginn der Flut wird beschrieben - und der Überlebenskampf, den die Mitglieder der IG Weißeritztalbahn für ihre Strecke führen.
Auf dem Titelbild ist die legendäre Lok 99 715 zu sehen, mit deren Entgleisung auf dem Bahnhof Oberbobritzsch die Frauensteiner Strecke 1971 eingestellt wurde. Diese Lok hat es nach über 30 Jahren geschafft, wieder "gesund" auf eigenen "Rädern" zu stehen. Am 16. April 2003 absolvierte sie zwischen Dippoldiswalde und Seifersdorf, dem zur Zeit befahrbaren Abschnitt der Weißeritztalbahn, ihre Probefahrt erfolgreich. Und so, wie diese Lok ihren Überlebenskampf gewonnen hat, so wird hoffentlich auch die dienstälteste Schmalspurbahn Deutschlands, die Weißeritztalbahn, bald wieder von Freital-Hainsberg nach Kipsdorf fahren.weiterlesen
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