Die kleinbäuerliche Kultur, die das Leben im gesamten Alpenraum über viele Jahrhunderte hinweg geprägt hat, erlebt heute einen dramatischen Niedergang. Während im neunzehnten Jahrhundert etwa 75% der Bevölkerung von der Landwirtschaft lebten, sind es heute nur noch etwas mehr als zwei Prozent, und das Leben heutiger Bauern hat nicht mehr viel gemein mit der traditionellen kleinbäuerlichen Kultur.
Der Künstler und Kulturhistoriker Bernhard Kathan dokumentiert die kleinbäuerliche Kultur anhand von mehr als 50 Objekten, die jeweils repräsentativ für einen Ausschnitt des kleinbäuerlichen Lebens stehen: Der Strick, eines der Universalwerkzeuge, mit dem Heu und Holz zusammengeschnürt, Kühe ans Halfter genommen, Kinder geschlagen und Särge im Boden versenkt wurden. Der Badeanzug, den Mädchen ab den 60er Jahren trugen, um die Hitze bei der Feldarbeit zu ertragen. Das Besamungsset, mit dessen Hilfe sich die Zuchtleistungen optimieren ließen. Und viele andere Gegenstände des kleinbäuerlichen Alltags, vom Dengelhammer bis zum Grenzstein, von der Feldmonstranz bis zum Taufkleid, vom Steinguttopf bis zur Ferkelzange.
Bernhard Kathan erzählt die Geschichten, die hinter den Alltagsobjekten der Kleinbauern stehen, und erzählt so die eindringliche Geschichte einer untergehenden Kultur.weiterlesen