structures
Interpretationen von Raum, Struktur und definiertem Zufall
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Ein Projekt ist definiert als ein Vorhaben, welches zeitlich begrenzt, relativ neuartig ist, eine gewisse Komplexität aufweist. Der Lösungsweg ist zunächst unbekannt. Gute Analysefähigkeiten und Kommunikationstalent sind nötig, um die Herausforderungen eines Projektes zu bewältigen, vor allem die Fähigkeit neue Wege zu sehen und den Mut diese auch zu gehen. In jedem Projekt muss eine Balance zwischen Chaos und Struktur, Kreativität und bewährten Prozessen gefunden werden. Diese Erfahrung habe ich als Projektmanager und Ökonom gemacht. Als Galerist und Ausstellungsmacher sehe ich mich in der Rolle des Projektmanagers – und dies nicht, weil es eine erlernte Herangehensweise an Problemstellungen ist, wie es der Kommunikations-wissenschaftler, Psychotherapeut und Philosoph Paul Watzlawick so treffend formulierte: „Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.“ Sondern vielmehr denke ich, dass jede Kunstaustellung als Projekt betrachtet werden sollte. Das definiert die Rolle des Kurators und der Künstler anders. Mir geht es darum mit den Künstlern zusammen Ideen für eine Ausstellung zu entwickeln und diese dann umzusetzen. Manchmal entsteht zunächst eine Ausstellungsidee und anschließend „finden“ sich Kunstwerke dazu. Manchmal erzwingen die Kunstwerke förmlich die Ausstellung. Manchmal läuft es auch ganz anders. Die Initialzündung zu der Ausstellung „structures“ hatte ich im November 2019. Drei der vier ausstellenden Künstler hatte ich erst kurz zuvor kennengelernt. Ihre künstlerischen Arbeiten hatten mich nicht mehr losgelassen. Irgendetwas berührte mich. Plötzlich sah ich eine Verbindung zwischen ihren Werken. Diese konnte ich zunächst nicht in Worte fassen. Nach und nach kristallisierte sich der Begriff heraus, der die Arbeiten der Künstler zusammenfasst: Struktur. In der einen oder anderen Form beschäftigen sich aus meiner Sicht die Künstler Anette Grinda, Matthias Hloucha, Robert Huber und Juanjo Lópesmit dem Aufbau des Ganzen. Sie beschäftigen sich mit Ordnung, Chaos und Gleichgewicht. Analytisch, wissenschaftlich, philosophisch, kreativ und emotional. Sowohl betrachtend als auch schaffend. Ich lud alle zu einem ersten Treffen im Kunstraum Grevy ein und initiierte eine Vorstellungsrunde, da sich die vier Künstler bisher nicht kannten. Es ist ein magischer Moment, wenn aus einer Idee plötzlich etwas erwächst. Genau dies geschah an diesem Abend. Herausgekommen ist dabei die Ausstellung „structures“, die wir mit diesem vorliegenden Katalog dokumentieren möchten.weiterlesen
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