Strudelbibel
Hianzische Strudelrezepte
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Erstes Kochbuch in hianzischer Mundart
Der Verein "Quagala, Geschichtswerkstatt Pinkafeld" präsentiert nach seinem Online-Wörterbuch "mundart-burgenland.at" nun als neues Projekt ein weiteres Highlight, ein Strudelkochbuch in hianzischer Mundart.
Für Idee, Ausführung und Gestaltung zeichnen die Grafikerin Johanna Piff und ihr Vater Hans H. Piff, ein Kenner und Gönner des burgenländischen Dialekts, verantwortlich. Die sogenannte "Strudelbibel" besticht durch Originalität, Regionalität und ein ansprechendes Design.
Beginnen wir einmal beim Namen. Der Ausdruck "Strudelbibel", manchmal auch "Strudelbiachl", bezeichnete ursprünglich eine besondere Form evangelischer Gebets- bzw. Gesangbücher. In der Reformationszeit waren die Protestanten oft gezwungen ihre Religion im Verborgenen auszuüben. Deshalb wurde die äußere Form religiöser Schriften so gewählt, dass man sie leicht unter dem Rockkittel verstecken konnte. Genau so gut hätte unter der Kleidung ein Stück Strudel stecken können. Hinter der Bezeichnung Strudelbibel verbarg sich also zweifellos etwas Geheimnisvolles. Die alten hianzischen Bäuerinnen hüteten auch ihre Kochrezepte wie eine geheime Rezeptur. Was lag also näher, als alte überlieferte Strudel-Kochkünste in die Form einer Strudelbibel zu verpacken. Die Mundart als Ausdrucksmittel verleiht dem Projekt zusätzliche Reize. Schließlich hat auch Martin Luther in seiner ersten Bibelausgabe dem Volk aufs Maul geschaut, quasi die Sprache seiner Heimat verwendet und so die Grundlage für das spätere Hochdeutsch geschaffen. Johanna und Hans H. Piff wollen mit dem hianzischen Dialekt die regionale Identität herausstreichen, andererseits ist eine Assoziation des Begriffes "Mund-Art" mit der sprichwörtlichen "Kunst für den Mund" durchaus gewollt.
Kunstvoll ist auch die Art und Weise, wie Johanna Piff ihre Rezeptsammlung grafisch verwirklicht hat. Die Idee zur Gestaltung eines Kochbuches in Mundart entstand im Zuge ihrer Diplomarbeit an der Graphischen in Wien. Als Grundlage dienten überlieferte Kochanweisungen ihrer Groß- und Urgroßmütter aus den Ortschaften Pinkafeld, Riedlingsdorf sowie Weinberg. Eine spezielle Eigenheit bildete dabei die typographische Umsetzung einer eigenen Lautschrift für das Hianzische. Jede Institution legt heute größten Wert auf ein ausgeprägtes Unternehmens-Erscheinungsbild, warum sollte das nicht auch für eine regionale Mundart gelten. Johanna Piff wurde für ihre Diplomarbeit schließlich in der Wiener Albertina mit dem IT-Designpreis ausgezeichnet.
Die Strudelbibel mit ihren mundartlichen wie hochdeutschen Rezepten sollte in keinem Haushalt fehlen. Die kleine aber feine Rezeptsammlung exponiert sich als bibliophile Rarität, eignet sich bestens als repräsentatives Mitbringsel aus dem Burgenland und bereichert durch ihr reizvolles, professionelles Design jeden regionalen Geschenkskorb.weiterlesen
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