Sum und cogito
Grundfiguren endlichen Selbstseins bei Augustinus und Descartes
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Augustinus gelingt es – im Gegensatz zu Descartes – grundlegende Aspekte endlichen Selbstseins und dessen zeitlicher Verfassung problemorientiert und sachgerecht zu beschreiben.
Innerhalb der modernen Subjektphilosophie hat sich, maßgeblich inspiriert durch die Phänomenologie Edmund Husserls und die Existenzialhermeneutik Martin Heideggers, das Bewusstsein herausgebildet, dass bei der Untersuchung des Selbstseins eines Subjekts die Zeitlichkeitsproblematik eine zentrale, traditionell indessen zu wenig berücksichtigte Rolle spielt. In Zusammenhang damit lässt sich in der modernen Philosophie eine Ablehnung von Subjektivitätsmodellen, die auf Descartes’ cogito-sum zurückzuführen sind, und eine Hinwendung zu vorcartesianischen Figuren feststellen, wobei besonders dem Denken Augustins eine wichtige Rolle zukommt.
Die vorliegende Studie geht dieser Konstellation zwischen Descartes und Augustinus nach und stellt heraus, dass es Augustinus im Gegensatz zu Descartes gelingt, grundlegende Aspekte endlichen Selbstseins und dessen zeitlicher Verfassung problemorientiert und sachgerecht zu beschreiben, die bei Descartes, obgleich strukturell vorausgesetzt, dennoch nur ungenügend reflektiert werden. Zudem entwickelt Augustinus in Form einer Trinitätsspekulation eine Grundfigur der philosophischen Selbstvergewisserung endlichen Selbstseins, die der substanzmetaphysischen Systematisierung des endlichen Selbst bei Descartes konzeptuell überlegen ist.
Der Autor:
Marko J. Fuchs, Dr. phil., ist Wiss. Mitarbeiter am Martin-Grabmann-Institut für mittelalterliche Theologie und Philosophie.
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