Es ist ein Palast, das Haus, von dem dieses Buch erzählt. Ein mehr als 700 Jahre alter backsteinroter Palast, dessen Bestimmung es nun geworden ist, klingende Kunstwerke zu umhüllen. Gleichzeitig der älteste Konzertsaal zu sein, und dabei doch so modern, von zeitlos gegenwärtiger Gestaltung: davon verdient es, berichtet zu werden. Und wenn die roten Backsteine der ehemaligen Neubrandenburger Marienkirche selbst reden könnten, dann wäre das, was sie uns erzählten, sicher ähnlich dem, was hier zu lesen ist. Die Fotos und Abbildungen verdeutlichen den Wandel, den das Bauwerk vollzogen hat, die Zeichnungen sind alle einem assoziativen Impuls folgend angeregt durch das Gebäude selbst. Das, was hier von Urte Weindich in aufwendiger und gründlicher Recherche zusammengetragen wurde, um miteinander veröffentlicht zu werden, hat eines gemeinsam, es sind unterschiedliche Formen der Liebeserklärung an eine Stätte, deren lange Geschichte davon geprägt war, der Kommunikation zu dienen und mehr und mehr der Erbauung eine Heimstatt zu sein. Nach 61/2 Jahrhunderten als sakralem Bau folgten 50 Jahre als Ruine. Einer Zäsur, nach der nun in Gegenwart und Zukunft eine Form der Nutzung folgt, die demjenigen dient, was zum Schönsten gehört, das es geben kann: Menschen zusammenzubringen, um dem unmittelbaren Erlebnis der Begegnung miteinander durch Musik beizuwohnen. Sich auf Erlebnisse einzulassen, die das Universum verschmelzen lassen mit einem Ort, wie es keinen zweiten gibt auf Erden: dem Palast, von dem dieses Buch so farbenreich und inhaltsvoll erzählt – der Konzertkirche Neubrandenburg. Sursum corda! Öffnen Sie die Herzen und treten Sie ein … Stefan Malzew Generalmusikdirektor der Philharmonie Neubrandenburgweiterlesen