Hohe Firmamente, flammende Gewässer, leuchtende Landschaften – als gälte es „einen neuen Himmel, eine neue Erde“ zu schaffen. Die Aquarelle von Sylvia Gerlach öffnen die Weite einer – realen oder irrealen – Landschaft, sie ziehen die Betrachter in eine Intensität, die nicht da draußen zu sehen ist. Sondern innen. Die von der Hand der Malerin ins Auge der Betrachterin übergeht, und vor der man sich manchmal hüten muss, um nicht überwältigt zu werden. Man kann sich wie eine Hummel fühlen, kopflos angezogen von einer Blume oder einer Welt voller Nektar. Daneben gibt es von Sylvia Gerlach ganz andere Bilder. Zeichnungen, Grafiken mit spitzem Stift, Stichel oder der Feder, die etwas Reales auf die Fläche zwingen. Manchmal sind es wiederum Landschaften, Parks, in denen die gebändigte Wildnis in der oder um die Stadt mit wohlangeordneten Texturen und Schraffuren auf eine gleichsam wohlerzogene Weise dem Menschen begegnet. Dieser darf sich aber nicht täuschen, hinter der zivilisierten Oberfläche, der vertrauten Anmut wartet das nicht Vorhersagbare... Der Widerspruch zwischen Strenge und Ausbruch kann ein sehr produktiver Antrieb für die künstlerische Arbeit sein. Sylvia Gerlach arbeitet in unterschiedlichen grafischen und malerischen Techniken, wie Radierung, Holzschnitt, auch großflächige Malerei mit verschiedenen Materialien, um deren Möglichkeiten für sich auszuprobieren, zu erarbeiten und zu erweitern. (Gundula Sell aus dem Vorwort)weiterlesen