System zur Verkürzung des Rüstvorganges auf Transferpressen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Häufig werden bei der Herstellung von Blechteilen mit komplizierter Geometrie vielstufige Werkzeugsätze auf Transferpressen eingesetzt, um bei jedem Stößelhub ein fertigfallendes Werkstück zu erzeugen. Der Aufwand, einen neuen Werkzeugsatz auf einer Transferpresse einzurichten, steigt mit der Zahl der Stufen, weil die Auffederung der Maschine sowie die Durchbiegung von Tisch und Stößel mit unterschiedlichen Lasten variieren. Die zwischen Tisch und Stößel aufgebrachte Last ändert sich mit jeder neu eingerichteten Stufe.
Während des Einrichtvorganges eines vielstufigen Transferwerkzeugsatzes werden die Stufen einzeln nacheinander in der Presse montiert. Die Einbauhöhe wird für jede Stufe so justiert, dass Werkstücke mit der gewünschten Zwischengeometrie gepresst werden können. Die Presse ist dabei stets nur durch diese eine Stufe belastet. Dies ändert sich, nachdem die Transfereinrichtung montiert worden ist. Nun leiten alle Stufen gleichzeitig Lasten zwischen Tisch und Stößel ein. Die Maschine federt stärker und in einer anderen Weise auf, als es bei der Einrichtung der Einzelstufen der Fall war. Die anfangs ermittelten Einbauhöhen sind nicht mehr zur Gutteilproduktion geeignet.
Aus diesem Grund ist eine erneute Justierung der Einbauhöhen notwendig. Bei dieser erneuten Einbauhöhenanpassung ist eine iterative Vorgehensweise erforderlich, da Einstellarbeiten an einer Stufe Veränderungen an den anderen Stufen nach sich ziehen, die Stufen sich also gegenseitig beeinflussen.
Die Ersteinrichtung eines Werkzeugsatzes auf einer Transferpresse wird hierdurch sehr aufwendig und kann z. B. bei einem 20-stufigen Werkzeugsatz, je nach Komplexität der Werkstückgeometrie, 20 Arbeitstage in Anspruch nehmen.
Das Ziel dieses Forschungsprojektes besteht in der Entwicklung eines rechnergestützten Einrichthilfesystems, welches die Auffederungsdifferenzen der Maschine zwischen der Belastung einer und der Belastung aller Stufen für jede Stufe berechnet. Diese Auffederungsdifferenzen sind nach Montage der Transfereinrichtung an der Maschine nachzustellen, was den Einrichtvorgang erheblich verkürzen würde.
Eingangsgrößen für die Modellsoftware sind einerseits die bei der Einrichtung der Einzelstufen gemessenen Kraft-Weg-Verläufe der einzelnen Stufen und andererseits die bei einer Pressenvermessung ermittelten Maschineneigenschaften.weiterlesen
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