In ihrer Erzählung, die teils einem Langgedicht gleichkommt, berichtet Hélia Correia von einer Gruppe Flüchtender, die sich durch eine Wüste quälen mit dem Ziel und der Hoffnung, das Meer und danach Europa zu erreichen. Wir erfahren, dass die Gruppe vor namenlosen Schrecken und Gewalt flieht und nur eine ungefähre Richtung, eine vage Hoffnung hat, einen besseren Ort zu erreichen. Europa aber will sie nicht. Auf diesem Leidensweg befreien sich die Frauen der Gruppe aus überkommenen Rollen und werden zu Anführerinnen und Kämpferinnen, die sich ihrer Intuition überlassen und nicht länger den Männern unterordnen wollen. Die Wüstenodyssee ist ein schwerer Weg. Europa werden sie niemals erreichen.
Hélia Correia, Preisträgerin des Prémio Camões, hat mit diesem Buch wieder einen wichtigen Literaturpreis, den Grande Prémio de Romance e Novela der Autorenvereinigung APE, gewonnen: für einen beeindruckend aktuellen und zugleich überzeitlich poetischen Roman.weiterlesen