Täter-Opfer Beziehungen und die Rolle der Presse bei Geiselnahmen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 14 Punkte, Niedersächsische Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Hildesheim (Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Fakultät Polizei), 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Geiselnahmen, insbesondere von Kindern sowie Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, erregen in besonderem Maße die Gesellschaft. Sie fokussieren das öffentliche Interesse auf sich und sind Fixpunkt medialer Arbeit; durchgeführt von Tätern, die nicht nach bloßer Aufmerksamkeit streben, sondern durch ihre Tat bestimmte Ziele verfolgen, sei es Geld, politisches Gehör oder Amnestie. Geiselnahmen stellen die betroffenen Opfer vor große Probleme. Ihre Existenz wird von fremden Menschen bedroht, die sich ihrem Dasein bemächtigen, um es als Nötigungsmittel einzusetzen. Abgeschottet von der Außenwelt, auf die Gutmütigkeit der Täter angewiesen, unwissend, was im nächsten Augenblick passieren wird, durchleiden sie Todesängste. Viele ehemalige Geiseln versuchen, sofern es ihnen möglich ist, das Trauma Geiselnahme zu verarbeiten, indem sie Bücher über die Zeit während und nach der Geiselnahme verfassen. Inhalt dieser Traumabewältigung ist nicht nur lediglich eine chronologische Nacherzählung der Ereignisse. Die Opfer beschäftigen sich meist ausführlich mit vielen Komponenten, die die Geiselnahmen ausmachten. Sie berichten über angebliche Solidarisierungen mit ihren Peinigern. Sie hinterfragen kritisch ihr eigenes Verhalten während der Geiselnahme. Mitunter tadeln sie die mediale Berichterstattung während und nach der Geiselnahme, sprechen von Diffamierungen in der Gesellschaft durch die falsche Berichterstattung.
Diese Arbeit wird nach einer kurzen geschichtlichen Reflektion über die Entwicklung von Geiselnahmen aus strafrechtlicher und somit gesellschaftlicher Sicht den Schwerpunkt auf die Täter-Opfer Beziehungen legen, die bei Geiselnahmen vermehrt auftreten. Es werden unter Berücksichtigung des Stockholm-Syndroms die möglichen Ursachen für Solidarisierungseffekte, emotionale Hinwendungen und die mitunter auftretende Ablehnung der Polizei durch die Geiseln erörtert.
Es folgt eine Abhandlung über die Verarbeitung traumatischer Ereignisse der Geiseln. Dabei wird untersucht, welchen Einfluss die mediale Berichterstattung auf die Viktimisierung der Geiseln und die Verarbeitung der Erfahrungen durch die Geiseln hat. Darauf aufbauend wird dargestellt, inwieweit Pressearbeit auf den Ablauf der Geschehnisse Einfluss haben kann. Als Illustration dafür werden die Erlebnisberichte von ehemaligen Geiseln herangezogen.weiterlesen
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