Tan Sitong (1865–1898): Jenseits vom Reich der Mitte
Positionen des politischen und philosophischen Diskurses der späten Qing-Zeit
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Als der radikale chinesische Reformer Tan Sitong (1865−1898) im Alter von 33 Jahren auf Geheiß der Kaiserinwitwe Cixi unter dem Schwert des Scharfrichters starb, hinterließ er ein Konvolut von Texten, in denen er unterschiedliche, widersprüchliche Positionen vertritt. Wie lassen sich diese unterschiedlichen extremen Positionen miteinander vereinbaren? Welche Strukturen ermöglichen den Übergang vom sino-zentrischen zum universalistischen Diskurs, vom Diskurs der Segregation und Ungleichheit zum Diskurs der Einheit und Gleichheit, vom politisch Konservativ-Reaktionären zum politisch Progressiv-Revolutionären?
Ingo Schäfer zeigt in seiner Studie wie die Texte Tan Sitongs auf einzigartige Weise den gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozess der späten Qing-Zeit reflektieren. Sie sind gekennzeichnet durch eine doppelte Bewegung, die sich zum einen in der Dekonstruktion und Neu-Montage autochthoner politischer und philosophischer Ideen (z.B. des Konfuzianismus, Buddhismus, Daoismus, Mohismus) vollzieht und zum anderen − in diesen Prozess eingebunden − in der Rezeption und Bearbeitung politischer und philosophischer Ideen des „westlichen“ bürgerlichen Diskurses. So legen die unterschiedlichen Positionen in Tan Sitongs Schriften ein einmaliges Zeugnis ab von dem widersprüchlichen politisch-philosophischen Diskurs Chinas an der Schwelle zur Moderne.weiterlesen
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