Das Regierungspräsidum Kassel und der Nationalsozialismus
Produktform: Buch
Über einen langen Zeitraum hinweg galt die schmale Quellen-Überlieferung des Regierungspräsidiums Kassel aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 als Begründung dafür, dass eine überfällige Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Periode der Behörde ausblieb. Auf der Basis von Akten weiterer Instanzen der staatlichen Inneren Verwaltung und des Amtes für Kommunalpolitik der NSDAP im Gau Kurhessen gelingt es Nadine Freund, Licht in das Dunkel jener Jahre zu bringen und dabei dem Anspruch einer eingehenderen Auseinandersetzung mit dem Zusammenwirken verschiedener Akteure aus Staat und Partei auf regionaler Ebene näher zu kommen.
Die vorliegende Arbeit geht vor allem zwei Fragen nach: der nach der Rolle der Behörde beider Verfolgung der Juden und der nach der Stellung des Kasseler Regierungspräsidiums im polykratisch anmutenden Machtgeflecht der NS-Diktatur. Sie richtet den Fokus auch auf die Bedingungen des Aufstiegs und der Machtsicherung der Nationalsozialisten im Regierungsbezirk im Zusammenspiel mit der Behörde sowie auf die leitenden Mitarbeiter, deren Verantwortlichkeiten und ihre Wege nach dem Ende des "Dritten Reiches".weiterlesen