Im vorliegenden Band sind Beiträge des internationalen Symposiums „Text und Bild“ versammelt, das vom 2. bis zum 4. April 2009 in Wien an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften von der Kommission zur Herausgabe des Corpus der lateinischen Kirchenväter (CSEL) und vom Institut für Kulturgeschichte der Antike in Kooperation mit dem Institut für Klassische Philologie, Mittel- und Neulatein der Universität Wien abgehalten wurde.
Die Beiträge widmen sich u.a. den unterschiedlichen Relationen zwischen der Dichtung des Prudentius einerseits und den in ihr vorausgesetzten, beschriebenen oder evozierten Bildern andererseits; so wurden die Fragen diskutiert, in welchen Bereichen Prudentius-Philologie und Archäologie einander ergänzen, ob im Dittochaeon der Leser zum Betrachten realer oder bloß vorgestellter Bilder angeleitet wird und wie die wechselseitige Durchdringung von Bildbeschreibung und -deutung über die Grenzen der literarischen Genera hinweg für die Interpretation von Passagen anderer Prudentius-Werke, die mit Visualisierungen operieren, fruchtbar gemacht werden kann.
Um Leitung und Eigenart des Prudentius besser verorten zu können, wurden ferner einerseits Aspekte seines Gesamtwerks punktuell beleuchtet, andererseits sein kulturelles Umfeld, indem Methoden, Techniken und poetsche Intentionen von ‚Visualisierung‘ bei anderen spätantiken lateinischen Autoren untersucht wurden. Ein Rückblick auf die in der Antike grundgelegte literarische Tradition und ein Ausblick auf Tituli des lateinischen Mittelalters runden das Bild ebenso ab wie interdisziplinäre Beiträge, die Kunstgeschichte gemeinsam mit Theologie bzw. patristische Philologie gemeinsam mit Musik ins Auge fassen.weiterlesen