Textgestaltung, Äußerungsstruktur und Syntax in deutschen Zeitungen des 17. Jahrhunderts
Zwischen barocker Polyphonie und solistischem Journalismus
Produktform: Buch
Dieses Buch befasst sich mit den deutschen Zeitungen des letzten Drittels des 17. Jahrhunderts. Die frühesten periodischen Zeitungen in Deutschland gehen auf das Jahr 1609 zurück, so dass 60 bis 80 Jahre später von einer etablierten Tradition gesprochen werden kann: Es haben sich routinierte redaktionelle Muster und ein festgelegtes Erscheinungsbild der gesamten Zeitung geprägt, die sich bis ins 18. Jahrhundert hinein, als die ersten Zeitschriften erschienen, nur wenig geändert haben. Diese Untersuchung bietet einen Überblick über die bereits erstaunlich einheitliche deutsche Sprache jener Zeit. Besondere Berücksichtigung finden Textgestaltung und Äußerungspragmatische Aspekte: Welche Äußerungsstrategien wurden von den damaligen Zeitungsredakteuren angewendet, um Nachrichten objektiv zu übermitteln, subjektiv zu kommentieren, für den Leser zugänglich zu machen? Wie wird die Zensur umgangen? Wie werden die Leser beeinflusst? Wie differenzieren sich allmählich die Funktionen der Herausgeber, Journalisten und Korrespondenten im Nachrichtenwesen? Wie schlägt sich das sich etablierende Berufsethos der Zeitungsmacher auf die Sprache nieder? All diesen Fragen wird im Laufe der vorliegenden Untersuchung nachgegangen. Besonders in der Syntax ließen sich erstaunlich effiziente Anpassungen der Strukturen und rhetorischen Muster an die Sprachsituation in den Zeitungen feststellen, die auch Rückschlüsse auf die Sprachentwicklung im Allgemeinen erlauben.weiterlesen