Der vorliegende Band bietet 17 Beiträge, die sich verschiedenen methodischen Zugängen zur Geschlechterforschung innerhalb des weiten Feldes der Altorientalistik widmen, darunter Alte Geschichte, Archäologie, Kunstgeschichte, Assyriologie, Phönizisch-Punische Studien und Bibelwissenschaften. Die Sammlung ist das Ergebnis von Vorträgen und Diskussionen, die während des „Third Workshop on Gender, Methodology, and the Ancient Near East“ (GeMANE) stattfanden. Neue Methoden zur Behandlung geschlechtsspezifischer Themen, Forschungsergebnisse und laufende Projekte wurden miteinander ausgetauscht. Ihre Ergebnisse wurden weiter ausgearbeitet und zusammen mit neuen Kapiteln im vorliegenden Band gebündelt. Aufbauend auf den vorangegangenen Workshops hat GeMANE 3 damit eine Plattform geschaffen, um innovative methodische und theoretische Ansätze zu Gender im breiten Rahmen der Altorientalistik vorzustellen, zu prüfen und zu diskutieren. In den letzten Jahrzehnten hat die Geschlechterforschung ihren rechtmäßigen Platz innerhalb der Altorientalistik eingenommen. Nach der ersten und dringend notwendigen Erschließung des Lebens von Frauen anhand textueller und archäologischer Quellen ergänzen nun neue methodische und theoretische Zugänge zu Geschlecht und Sexualität die deskriptiven Studien. Auch in Zukunft bleibt GeMANE fest entschlossen, alle Möglichkeiten zu eröffnen, die (post-)feministischen, maskulinistischen, strukturellen, queeren und verwandten Theorien innewohnen. Grundlegend sind auch innovative (digitale) Methodiken für historische, kunsthistorische, archäologische und philologische Fächer der Altorientalistik. Der Inhalt dieses Bandes ist in vier thematische Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt „Reading Against the Grain“ widmet sich Studien, in denen dominante Lesarten sowohl textlicher als auch archäologischer Quellen hinterfragt und alternative, widerständige Lesarten angeboten werden. Die zweite Sektion „Cult and Cults“ enthält Beiträge zur Rolle der Frau und der weiblichen Identität im Kult sowie zu gegenderten Räumen in Religion und Mythologie. Der dritte Abschnitt, „Ancient Beauties“, enthält Kapitel über göttliche Düfte, Verschönerungspraktiken, Körperschmuck und binäre Geschlechterstereotype. Der vierte Abschnitt „Networks and Power“ enthält Beiträge zur Rolle von Frauen und weiblichen Netzwerken in Wirtschaft und Gesellschaft sowie zur Anwendung der Sozialen Netzwerkanalyse. Vor allem aber widmet sich das einleitende Kapitel der Erinnerung an Frauen in der Altorientalistik.weiterlesen