Der vorliegende Band „Theater, Kampf und Kollektive“ geht der Frage nach, welche Diskurse das Arbeitertheater des 20. Jahrhunderts auszeichnen. Im Rahmen des Forschungsprogramms
zur „Archäologie der Theaterpädagogik” legt Eva Renvert damit einen Beitrag zur Geschichte des nicht-professionellen Theaters in Deutschland vor.
Anhand zweier Beispiele – dem Arbeitertheater Erwin Piscators 1920 bis 1924 und der „Horizonte”-Inszenierung des Arbeitertheaters Schwedt 1968 – werden Arbeitsweisen und Wirkungen dieser Versuche rekonstruiert und als frühe Formen eines interventionistischen Theaters kenntlich gemacht. Ausgehend vom russischen Proletkult wertet die Autorin dazu zahlreiche Quellen des deutschen Arbeitertheaters aus und kontextualisiert sie für die Gegenwart.
Es zeigt sich, dass historische Diskurse sich in Diskurssträngen verdichten, die bis in die heutige Theater- und theaterpädagogische Praxis reichen. So bildet diese Publikation auch eine wertvolle Grundlage für das Forschungsfeld „Theater als Intervention“ sowie für eine politisch motivierte Theaterpädagogik.weiterlesen