Theodor Storms "Schimmelreiter"
Eine Ausstellung im Storm-Haus Husumer Kataloge 2
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Eine neue, auf dem neuesten Forschungsstand basierende Ausstellung im Theodor-Storm-Zentrum in Husum zeigt Exponate zur Entstehung und Bedeutung der „Schimmelreiter“-Novelle, darunter eine Entwurfshandschrift Theodor Storms. Begleitend zu dieser Ausstellung erscheint nun der vorliegende Katalog.
Der Deichgraf Hauke Haien, sein neues Deichprofil und sein Scheitern werden seit dem Erscheinen von Storms Novelle „Der Schimmelreiter“ im Jahre 1888 bis heute glorifiziert. Der Charakter, den man seit mehr als einhundert Jahren auf ihn projiziert, schillert zwischen dem Bild einer charismatischen Führergestalt und eines faustischen Übermenschen, zwischen genialem Schöpfertum und tragischem Scheitern. Er verkörpert für viele den Widerstand der Menschen an der Westküste Schleswig-Holsteins gegen die ständigen Angriffe der Nordsee. Das Bild von Hauke Haien hat sich von seinem literarischen Vorbild längst gelöst und ist zur kollektiven Vorstellung einer Kulturgemeinschaft geworden, die in ihm eine regionale Sagengestalt erkennen will.
Die Sturmfluten und der dramatische Kampf der Marschbauern um den Erhalt ihrer Köge vom späten 15. bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts bilden den Zeithintergrund der Novelle. Die Handlungsorte: den neuen Hattstedter Koog, den Deichgrafenhof, das Geestdorf mit seiner Kirche und dem Friedhof, das Gasthaus am Deich hat Storm bis ins Detail der Wirklichkeit nachgebildet, aber zugleich nach erzähl-logischen Notwendigkeiten neu zusammengefügt. Storm inszenierte die Novellenhandlung in erfundenen Räumen, in denen er Personen handeln lässt, deren Vorbilder aus der Geschichte Nordfrieslands stammen. Die Landschaftsbilder in Storms Erzählung haben die Vorstellungen vom Land zwischen Geest und Nordseeküste vieler Generationen seiner Leser nachhaltig geprägt.weiterlesen
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