Theorie flexibler Wechselkurse bei heterogenen Erwartungen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Wechselkurstheorie gehört zu den Themenbereichen der Wirtschaftswissenschaft, bei denen die Kluft zwischen "theoretischem Wissen" und "empirischem Erklärungswert" besonders eklatant ausfällt. Keine der bekannten Wechselkurstheorien vermag die Entwicklung flexibler Wechselkurse besser vorherzusagen als ein einfacher Münzwurf.
Über diese empirische Bankrotterklärung der Wechselkurstheorie hinaus herrscht auch im reinen Theoriediskurs Dissens über die Determinanten von Wechselkursniveau und Wechselkursvolatilität im herrschenden (Nicht-) System flexibler Wechselkurse. Auch dreißig Jahre nach dem Übergang zu flexiblen Wechselkursen gibt es noch kein allgemein anerkanntes makroökonomisches Standardmodell zur Modellierung außenwirtschaftlicher Zusammenhänge bei flexiblen Wechselkursen. Mit der Finanzmarkttheorie und der Makrotheorie flexibler Wechselkurse existieren dagegen zwei unterschiedliche Sichtweisen flexibler Wechselkurse, die sich vor allem in ihren erwartungstheoretischen Annahmen grundsätzlich unterscheiden.
So wird im Standardmodell der makrotheoretischen Sichtweise von statischen Wechselkursänderungserwartungen ausgegangen, womit die eigentliche Problematik flexibler Wechselkurse von vornherein ausgeklammert bleibt. In der Finanzmarkttheorie werden zumindest dynamisch-homogene Wechselkursänderungserwartungen modelliert. In der Modellspezifizierung werden diese jedoch kaufkraftparitätisch wiederum derart domestiziert, dass auch die finanzmarkttheoretischen Wechselkursmodelle zur Erklärung der realen Wechselkursschwankungen keinen Beitrag leisten können.
Die vorliegende Arbeit versucht deshalb eine einfache makroökonomische Modellierung flexibler Wechselkurse bei realistischerweise heterogenen Wechselkursänderungserwartungen der Akteure am Devisenmarkt. Als modelltheoretischer Rahmen wird dabei ein entsprechend modifizierten IS-LM-FE-Modell einer kleinen offenen Volkswirtschaft gewählt. In diesem einfachen makroökonomischen Modellrahmen wird dann die liquiditätspräferenztheoretische Modellierung heterogener Zinsänderungserwartungen auf eine währungspräferenztheoretische Modellierung heterogener Wechselkursänderungserwartungen übertragen. Ergebnis ist ein einfaches währungspräferenztheoretisches IS-LM-CP-Modell zur makroökonomischen Modellierung flexibler Wechselkurse bei heterogenen Erwartungen, mit dem ein gegenüber den bekannten Lehrbuchmodellen erwartungstheoretisch verbesserter Analyserahmen zur Abbildung makroökonomischer Zusammenhänge bei flexiblen Wechselkursen zur Verfügung gestellt werden soll.
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