Äther und Information
Apriori des Medialen im Zeitalter technischer Kommunikation
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
1889 konstatiert Hertz in einer Rede über die Entwicklung der Physik, deren letztes Ziel sei der Nachweis, dass 'alles, was ist, aus dem Äther geschaffen sei'. Bei der Theoretisierung des Elektromagnetismus hatte sich die Ätherphysik zur Universaltheorie gemausert und es galt als sicher, bald die letzten kosmischen Geheimnisse lüften zu können. Keine 80 Jahre später, kurz nach der Entwicklung des Digitalcomputers, hatte Zuse die Vision eines digitalen Universums und heute gilt unter immer mehr Physikern Information als 'der Urstoff des Universums', als 'das Garn, das alle Phänomene um uns herum verbindet und ihren Ursprung erklärt'.
Ausgehend von dieser Beobachtung vertritt Donner die These, dass der Informationsbegriff in Zeiten allanwesender Informationstechnologien diskursiv an jene Stelle tritt, die dereinst dem Äther zukam. Kurz: Der Informationsbegriff läuft Gefahr, zum Äther des Digitalzeitalters zu werden. Die Kontextualisierung und Gegenüberstellung der beiden Großtheorien fördert verblüffende Zusammenhänge und strukturelle Parallelen aber auch gravierende Differenzen zutage. Und es wird klar, dass erst die unausgesprochene Überlagerung beider Theorieschichten die heutige Medienlandschaft und mithin unsere zunehmend technomedial vermittelten Weltbilder ermöglichte.weiterlesen
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