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Theresienstadt in der Edition Schoáh & Judaica

Sechzehn Erinnerungen 80 Jahre danach zum Gedenken

Produktform: Buch

"Erinnerung ist nicht nur eine heilige Pflicht gegenüber den Toten!", so der ehemalige israelische Botschafter in Prag Yoel Sher: "Sie ist notwendig, um sicher zu sein, dass in Zukunft Sorge getragen wird, nicht noch einmal in solche Abgründe der Unmenschlichkeit zu fallen." Laut einer Umfrage des Statista Research Department in Österreich von 2019 gaben 60% der Befragten an, von Auschwitz gehört zu haben, aber nur 3% von Theresienstadt. Für Deutschland wurden keine entsprechenden Daten gefunden. Zur Einführung in Theresienstadt sollen deshalb hier damalige Augenzeugen zu Wort kommen. Das Ghetto Theresienstadt hatte die Funktionen eines Durchgangs- und Sammellagers, sodann die der Dezimierung der Häftlinge sowie die eines "Altenghettos"; darüber hinaus sollte es gegebenenfalls eine "vorbildliche jüdische Siedlung", ein "Muster-Ghetto" bzw. "Privilegierten"-KZ darstellen und beweisen, dass die Deutschen die Juden human behandelten. Diese Propaganda-Funktion unterschied Theresienstadt von allen anderen Ghettos, z.B. von denen in Lodz und Warschau, und ermöglichte zeitweise eine gewisse Erziehungsarbeit sowie vielfältige kulturelle und sportliche Aktivitäten, getragen nicht zuletzt von einer großen Zahl inhaftierter Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler. "Es gab einmal eine Diskussion darüber, ob Theresienstadt ein Konzentrationslager war oder nicht", so Pavel Stránský: "Der Schluss dieser Debatte war, dass Theresienstadt ein regelrechtes Konzentrationslager war, aber kein Vernichtungslager, was jedoch so auch nicht ganz stimmt: Für alte und kranke Men-schen war Theresienstadt gewiss ein Vernichtungslager. Sollte ich jedoch sehr vereinfacht den Unterschied zwischen Theresienstadt und Auschwitz formulieren, so war Theresienstadt 'Vorhölle', Auschwitz jedoch die 'Hölle'." (Hier S. 35 f.) Auch 80 Jahre nach Beginn des Leidens und Sterbens in Theresienstadt bedarf diese bescheidene Gedenkschrift also keiner weiteren Begründung. Die Aufforderung ist eindeutig und gilt noch immer: Sachór – Gedenke! (5 Mose 25, 17)weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-86628-757-0 / 978-3866287570 / 9783866287570

Verlag: Hartung-Gorre

Erscheinungsdatum: 08.04.2022

Seiten: 88

Auflage: 1

Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
Beiträge von Inge Auerbacher, Jiri Weil, Peter Erben, Jarmila Potuckova-Taussigova, Milos Pick, Erwin Rehn, Hans Munk, Jan Wiener, Lucie Ondřichová, Pavel Stránsky, Edita Katzová, Helena Schnurmacher, Ruth Felix, Heinz J. Herrmann, Christine Lipp-Peetz, Vokmar Felsch, Elisabeth Rehn

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