Das Werk des Architekten Thomas Wechs (1893–1970) wird erstmals umfassend gewürdigt. Die Beiträge der Autoren analysieren Bauten, Planungen und die kulturellen Aktivitäten dieser vielseitigen Künstlerpersönlichkeit. Ein vollständiger Werkkatalog dokumentiert die Lebensleistung eines bedeutenden Architekten.
Der in Bad Oberdorf/Allgäu geborene Thomas Wechs gehört neben Dominikus Böhm (1880–1955) und Michael Kurz (1876–1957) zu den bedeutendsten schwäbischen Architekten des 20. Jahrhunderts. Die von ihm im Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Augsburg GmbH konzipierten Wohnanlagen Schubert- und Lessinghof (1928–1931) zählen zu den herausragenden Leistungen des Neuen Bauens in Süddeutschland. Als führender Kirchenbaumeister im Bistum Augsburg konzipierte Wechs vor allem in den 1950er Jahren zahlreiche Sakralbauten, die durch einen eigenständigen Umgang mit dem Formenrepertoire der Moderne geprägt sind. Sein umfangreiches Œuvre umfasst neben Profan- und Sakralbauten auch eine Vielzahl von Entwürfen für Wohnungstypen und Einbaumöbel. Über Jahrzehnte war Wechs eine der führenden Künstlerpersönlichkeiten im schwäbischen Raum. Seine städtebaulichen Studien und Projekte gipfeln gegen Ende der 1950er Jahre in der Konzeption einer durch die höhere Ordnung Gottes geprägten Idealstadt.
Ein neues Buch aus dem Architekturmuseum Schwaben dokumentiert seine Leistungen im Sakral- und Wohnungsbau - aber auch sein Leben. Und das eindringlich.
[Reinhold Mann, Schwäbische Zeitung]weiterlesen