Bankenkrise, globale Kreditketten und Alternativen im Post-Kapitalismus. Eine Flugschrift
Produktform: Buch
Seit der Finanzkrise 2007/08 wird an den Spielregeln des Finanzmarktes geschraubt. Es ist nicht zu bestreiten: Zehn Jahre nach der großen Krise sind die Banken und das Finanzsystem stabiler ausgerichtet. Die Geldhäuser haben mehr Eigenkapital angehäuft, werden regelmäßig Stresstests unterzogen und sind durch Regeln zur Abwicklung und Krisenfonds besser gegen Finanzschocks gerüstet. Finanzinstitute sind in Auffangnetze eingebettet.
Und doch: Die Finanzmärkte bleiben eine tickende Zeitbombe, wenn Banken mit so viel weniger Eigenkapital als Unternehmen in anderen Sektoren ausgestattet sind, also rund 6% gegenüber bis zu 30%. Schattenbanken fallen nach wie vor aus der staatlichen Aufsicht heraus. Und der Derivatemarkt ist kaum reguliert, die Zentralbanken können deren Risiken nicht absichern, die mittlerweile ein Volumen von 661.000 Mrd. US-$ umfassen.
Unternehmen sind in der Finanzierung weiterhin viel stärker von Banken als von den Finanzmärkten abhängig. Wenn in diesem System viele Zombie-Banken unterwegs sind, bleibt dies eine potenzielle Gefahr, ebenso wie die nach dem Crash 2008 angewachsene Verschuldung von Staaten auf schwindelerregende Höhen.
Sowohl Geld als auch Kredit lösten sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von ihren historischen Fesseln. Der Großteil des akkumulierten Reichtums ist nur virtuell und besteht nicht aus wirklichen Produkten, sondern aus bloßen Ansprüchen auf die künftigen Ergebnisse der gesellschaftlichen Arbeit. Wenn die Verfeinerung von staatlicher Kontrolle und Regulation die Verselbständigung des Finanzsektors nicht aufheben kann, bleibt die Frage, was die Anforderungen an eine alternative, post-kapitalistische Wirtschaftsordnung sind.weiterlesen