Tiefe
Kulturgeschichte ihrer Konzepte, Figuren und Praktiken
Produktform: E-Buch Text Elektronisches Buch in proprietärem
Was kann die kulturwissenschaftliche Rekonstruktion und Reflexion von Figuren und Narrativen, von Konzepten, Medien und Praktiken der Tiefe leisten, was soll sie leisten?Die Tiefe zählt zu den ältesten und wichtigsten Metaphern der Kulturgeschichte. Dies verdankt sie ihrer engen Bindung an Konzepte von Wahrheit und Erkenntnis, Ursprung und Seele, Substanz und Grund, an Vorstellungen von Subjektivität, emotionaler Intensität und Echtheit. Diesen positiven Konnotationen stehen freilich ebenso zahlreiche negative Aufladungen gegenüber, in denen die Tiefe – die ikonographische Tradition von Hades und Hölle fortführend – als Projektionsraum für das Dunkle, Irrationale und Bedrohliche, für unkontrollierbare Kräfte dient. Diese konkurrierenden Besetzungen der Tiefe bestimmen sie zu einer hoch ambivalenten Figur, in der individuelle und kollektive Sehnsüchte nach einem Sicherheit, Gewissheit und Identität verbürgenden Grund auf Ängste vor verschiedenen Spielarten des Abgrunds treffen.Nicht weniger ambivalent sind die Kodierungen eines zentralen, mit der Tiefe verknüpften Motivs – der Höhle. Aus zivilisationsgeschichtlichen Gründen zunächst als Rückzugsort und Schutzraum, als sicheres Gehäuse und Sehnsuchtsort positiv konnotiert, fungiert die Höhle spätestens seit Platon zugleich als Sinnbild einer be- und gefangenen Erkenntnis. Es gilt, die verschiedenen Aspekte in ihrer spannungsvollen Kollusion herauszuarbeiten.weiterlesen
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