Topographisch-historische Beschreibung der Stadt Mühlhausen in Thüringen aus verschiedenen alten Handschriften zusammengetragen 1824
(Chronik der Stadt Mühlhausen in Thüringen 1824)
Produktform: E-Buch Text Elektronisches Buch in proprietärem
240 Seiten mit 18 Abbildungen, Festeinband. Wortgetreue Transkription des Originaltextesband. Mit einem Nachwort von Dr. Gunter Görner
INHALT:
Veranlassung zur Entstehung dieses Buches 9
Thüringen: Lage, Grenze und Produkte desselben 11
Wasser und Flüsse: die Werra, Saale, Unstrut, Wipper, 11
Gera, Helm, Nesse, Ilm und die Lossa
Salzwerke, Berge, Besitzer des Landes 12
Einwohner: Catten, Hermandurer, Duri, Duringer, 13
Sorben und Wenden
Beschreibung von Thüringen in alten Versen 13
Die alten Thüringer waren Götzendiener. Bonifacius, 14
derselbe kommt nach Thüringen
Stryff, erster Landgraf. Richter 19
Gedinge oder Gerichte, wenn sie sollen gehalten werden 20
Vorschrift. Eigenschaften der Thüringer 20
Hauptstadt, Religion, Schriftsteller, welche von Thüringen 22
geschrieben haben
Beschreibung und Name der Stadt 26
Ursprung der Stadt, Lage und Größe des Gebiets 27
Der Boden, die Luft und Weinberge 28
Wasser und Flüsse: Unstrut, ihr Name, Ursprung, 29
Lauf und Brücken über dieselbe
Popperoder Wasser. Breitsülze, Lauf, Quelle und Mühlen 30
an derselben
Popperoder Brunnen: wann derselbe eingefaßt, Umfang desselben, 31
Beschreibung des Platzes und wann das Haus erbauet, wann
dasselbe verbessert, gemahlt und von wem es erbaut worden.
Brunnengedichte. Lebensgeschichte vom Burgermeister
Fleischhauer, und wann er gestorben. Beschreibung
des Brunnenhauses. Erstes Brunnen-Jubiläum. Brunnen-Fest
Lauf des Popperoder Wassers und Mühlen an demselben 36
Schwemmnotte: die Breitsülze fließt 2mal über dieselbe 36
Der Felchtsche Bach: seine Quelle und Lauf; wird dann der Himbach 37
Der Kimmelgraben, Wasser unter dem Kalkberge, Steingraben, 37
Mühl- oder Möhlgraben, Rückelrödergraben, Rötelgraben
Der Schillbach und die Luhne, wo sie entspringen, 38
die Notter und ihr Lauf
Stehende Wasser und Teiche: der Kämmereiteich, der Popperoder 38
mittlere und Unterteich, der Thomasteich, der Petriteich,
der Pforten- und Burgteich; Größe derselben nach
Quadratruthen berechnet, und woher sie ihr Wasser
erhalten
Entenhütten
Mühlen bei und in der Stadt: an der Breitsülze die Blobachs- und 39
Antoniusmühle, wem sie gehören, ihre Entstehung,
deren Fall und Hebe
Mühlen am Popperoder Wasser: die Schneidemühle und 39
deren Lage, Obermühle, Mittelmühle, rothe Löwen- sonst
Papiermühle, Kettenmühle, Weidenmühle, wo der Sicherpfahl steht;
Kugelleichsmühle, Pfeffermühle, Malzmühle, Meißnermühle,
Hanfsacks- und Pulvermühle, deren Eigenthümer und Hebe
Unstrutsmühlen: Mühle zwischen Ammern, kleine 41
Steinbrückenmühle, große Steinbrückenmühle Feldmühle,
Burgmühle, Kreuz- und Klingenmühle,
deren Eigenthümer und Hebe
Mühlen an der Unstrut auf den Dörfern: Horsmarsche Mühlen, 42
Dachrieder Mühle, Reisersche Mahl- und Papiermühle, Ammersche
Mühle, Kupferhammer in Ammern, Görmarsche Mahl- und
Walkmühlen, Bollstedtsche Mühle, deren Eigenthümer und Hebe
Mühlen an verschiedenen Wassern: Dörnasche Mühlen, 42
Lengefeldsche Mühlen, Großgrabsche Mühle,
Kleingrabsche Pfortmühle, Höngedasche Mühle,
wann sie erbauet, deren Eigenthümer und Hebe, und zu
welcher Zeit die Mühlen in ihrer Hebe untersucht worden sind
Berge im Mühlhäusischen Gebiete 43
Weinbau: die Weinberge werden ausgeschlagen, und weswegen 45
Hopfengärten 45
Waldungen: über der Stadt, Aecker und Ruthenzahl 45
Ackerzahl, sämmtl. den Dorfschaften zugehör. Waldungen 46
Von den bewohnten Dörfern 48
Eigenrieden 48
Dörna: wann und von wem es gekauft; wird von den von Hanstein 49
verbrannt und das Vieh weggenommen
Hollenbach, Lengefeld: wann es erbauet 49
Horsmar: in diesem Dorfe hatte der Orden des 50
heiligen Lazarus das Jus Patronatus
Eigenroda: ist aus zwei zerstörten Dörfern erbaut 50
Dachrieden: kommt an die Stadt für Lösegeld, wird von Zieglern 50
angesteckt, wann die Brücke und Kirche erbauet
Kaisershagen: kommt statt Lösegeld an die Stadt, wann es evangelisch 51
geworden und wer hier der erste evangelische Pfarrer war
Reisern: wann die Kirche erbauet, was es der Stadt giebt; der Müller 51
giebt 6 Malter Weizen an Volkenroda
Sollstedt: ist sehr alt; daselbst wurde der Götze Crodo verehrt. 52
Windeberg: was der Pfarrer daselbst bekommt, wie die Gemeinde 52
zum Rähmen und den Wiesen gekommen.
Saalfeld: die Stadt hat es gekauft und von wem 53
Ammern: ist sehr alt, eine adliche Familie hat ihren Namen davon; 54
Besoldung des Schulmeisters
Grabe: Groß- und Kleingrabe 55
Bollstedt: ist sehr alt; daselbst kaufte d. Rath das Backhaus 56
Görmar: hiervon führt eine adliche Familie ihren Namen; der Rath 56
kaufte einen Hof daselbst
Höngeda: wird erkauft; Lippoldsberger Land daselbst 57
Felchta: ist auch sehr alt; wann die Kirche erbauet, 57
Meiergut daselbst, wer es gekauft
Pfaffenroda: wird an den deutschen Orden verkauft, 58
der Kirche St. Jakobi geschenkt und dieselbe zur
Gemeinde St. Petri geschlagen
Emilienhausen: ein Hospital, von wem es gestiftet; der Brunnen 59
daselbst heiltet die Krätze; ist ein Filial von Felchta und
steht unter der Administration von St. Margarethen
Verwüstete Dörfer: waren 19 59
Das Dorf Eichen: hier war eine Eiche, unter welcher die 59
Heiden opferten; Wallfahrt zur Maria, wann sie abgeschafft
und das Dorf abgebrochen
Weidensee: ist von Schelleviz gekauft; jetzt ein Meiergut und 59
wem es gehört
Weida, Wyde, Wide: wo es gestanden, von wem es gekauft 60
und wann es verwüstet; die Einwohner ziehen nach Windeberg
Pflugshöfchen: oder Schönberger-Land 60
Forst:, wo es gestanden 60
Husen, Hausen: wo es gestanden; der Husengrund 60
Popperoda: wo es gestanden, wird an’s Kloster Zelle verkauft; 60
sind daselbst erst zwei Brunnen gewesen
Dörnroda, Tirnroda: wo es gelegen und jetziger Besitzer 62
St. Daniel und Kloster: wo es gelegen und wem es gehört 62
Die Frohnmühle: wo sie gestanden 62
Breitenholz: ein Meiergut; wo es gestanden 62
Beigenroda: wem es gehörte 62
Bergsee: wo es gestanden 62
Diefenthal: dessen Kirche, wo sie gestanden 62
Duttensoda (Tutensoda), Dutteroda, Dangsdorf, Elchelroda 63
(Eichelroda, Eicheroda), Ebelroda, Nützigeroda,
Rückelroda (hat der Rath gekauft), Rumeroda; Schenkungsbrief
davon und wo sie gestanden
Rabinz-Mühle, wo sie gestanden 64
Warten, Wachtthürme: der Katzenthurm ec. 64
Von den Vorstädten, deren Mauern und Graben ec. 66
Aeußere Ringmauern, dieselben werden abgebrochen 66
Graben, vor der äußern Ringmauer, diese werden theils vertheilt, 67
theils verpachtet
Die äußern Thore 67
Graben, um die äußern Ringmauern 69
Namen der Vorstädte: St. Nikolai, St. Petri, St. Margarethen, 69
St. Georgi und St. Martini, nebst öffentlichen
Gebäuden und Straßen derselben
Johannis Kirche; Fabel mit der Hostie 71
Brücken in den Vorstädten 73
Wälle und Gräben: wann sie zum Erstenmale und wie 74
theuer sie verpachtet worden
Ringmauer der Stadt: die gefangenen Grafen müssen 79
dieselbe auf ihre Kosten erhöhen lassen
Die innern Thore der Stadt 80
Thürme zwischen den Thoren in der Mauer 83
Stadt-Viertel: das Blieden-, Neuläuben-, Jakobs- und 83
Hauptmanns-Viertel
Straßen: in der Ober- und Unterstadt 84
Oeffentliche Plätze: der Obermarkt, der Untermarkt, 89
der Kornmarkt; war erst der Barfüßer Kirchhof
Oeffentliche geistliche Gebäude: Kirche Divi Blassii, 88
Erbauung, Größe und Organisten an derselben
Kirche Beatae Mariae Virginis, wann sie erbauet, Orgel, 92
Erbauer derselben, Schrift, welche neben dieser
gestanden, Organisten, Taufstein, wann die große Glocke
gegossen, Name und Umschrift; der Hagedornsche
Stuhl in dieser Kirche
Abbildungen aus Dr. Altenburgs Werk 97-112
Kirche St. Jakobi: derselben ist Pfaffenroda geschenkt, 114
Orgel und wann sie erbauet
Kirche St. Antonii: wer sie erbauet 114
Barfüßer oder Kreuzkirche: wer sie erbauet und wann sie 115
zum Packhofe gemacht worden
St. Annen-Kapelle: wo sie war 116
Kirche St. Kiliani 116
Kirche Mariae Magdalenae: deren Erbauung 116
Kirche Omnium Sanctorom, oder Allerheiligen: wann sie 117
wieder ausgebauet worden
Prediger-Kirche: wann der Bau geendet, gehörte ehedem den 117
Dominikanern
Kirchen der Vostädte: St. Nikolai, St. Petri, St. Margarethen, 118
St. Georgi und Kapell, darneben, St. Martini und
St. Johannis, wann sie erbauet; falsche Hostie daselbst
Das Brückenkloster: Probste, Priorissinnen und Vorsteher daselbst 121
Das Hospital St. Antonii: durch wen es erbauet 123
Das Hospital St. Margarethen: wann es neu erbauet 124
Das Hospital St. Jakobi, oder der arme Spittel 124
Das Waisenhaus: wann es erbauet und wer der erste Waisenvater war 124
Das Armenhaus, oder arme Kloster 125
Die Superintendur, Diakonathaus, Archidiakonat und Diakonathaus 125
zu B. M. V., nebst Pfarrerwohnungen zu St. Nikolai und St. Georgi
Die große oder neue Schule: wann sie erbauet, wie viele Klassen 126
sie hat und von wem die Schullehrer besoldet werden
Die Mädchenschule: wo sie liegt 127
Kirchhöfe oder Gottesäcker: wo der Haupt-Gottesacker ist und wer
zuerst darauf begraben worden 127
Das Rathhaus und Ritterhaus 128
Welche Grafen die Mauern haben erhöhen lassen müssen 128
Archiv, wer es eingerichtet hat 128
Die Brotläube, wann sie wieder erbauet 129
Das Fleischhaus, wann es erbauet 129
Waage und wo sie zuerst gewesen 130
Der Rathskeller 130
Wohnung der Raths-Fuhrknechte 131
Das Syndicathaus 131
Das Kornhaus, wo es liegt 131
Die Malzmühle 131
Die Ziegelhütte 131
Freihäuser 131
Gast- und Wirthshäuser 132
Apotheken 133
Garküchen 134
Brauhäuser und Brau-Essen 134
Oeffentliche Brunnen 135
Abzüge oder unterirdische Kanäle 135
Von den Badestuben 138
Der Badekorb, eine Strafe 139
Das Territorium oder Gebiet, Landgraben, Grenzdeputation und
Hegemahl 140
Die Wahrzeichen von Mühlhausen 142
Das Wappen und Insiegel der Stadt 143
Von der Beschaffenheit der Stadt in den ersten Zeiten 144
und wann sie eine Reichsstadt geworden; gehörte
zu den kaiserlichen Domainen
Die Hainerburg, Zerstörung derselben; die Stadt kam
deshalb und wegen des Bauernkrieges in die Acht 145
Privilegia der Stadt: dieselben werden bestätigt;
was dieselbe dem Kaiser leisten muß 147
Regierungsform unter den deutschen Kaisern 148
Neue Regiments-Verfassung 151
Gerechtigkeiten des Raths 153
Rechte der Bürger 156
Geschlechter und Edelleute, welche vor alten Zeiten 158
den Edeln Rath ausmachten
Namen der Burgermeister: des ersten, zweiten und dritten Raths 158
Namen der Syndici 162
Von den Gegenständen des gemeinen Wesens: Gesetze werden 162
dazu erfordert, aus diesen entspringen Pflichten, Gegenstände
der Pflichten, Religion, Bonifacius, die evangelische Religion
wird nach und nach eingeführt, Bauernkrieg, Wiedertäufer
Ersten Prediger: Justus Menius, Magister Sebastian Boetius, Salmuth,
Veit Kleinschmidt in Kaisershagen und Hieronymus Tilesius 164
Folgen der Reformation 170
Anordnungen der Schulen 173
Bürgerpflichten, die beschworen werden mußten 177
Der Rath muß Sorge tragen für den Staat, Gesundheit, Waisen und Armen 179
Was Handlung ist
Ackerbau, Kleebau, Schaden davon 182
Privilegium der Gerber 184
Wollenmanufakturen 185
Die Tuchmacher haben gefehlt 187
Leinwand- und Papiermanufaktur; Papiermühle 188
Brauerei und Fruchthandel 190
Jahr-, Roß- und Viehmärkte 190
Anhang: die Kirchengeschichte und Schullehrer 191
In der Stadt
I. Superintendenten 191
II. Archidiakoni zu B.M.V. 194
III. Diakoni zu Divi Blasii. 195
IV. Diakoni zu Beatae Mariae Viriginis. 196
V. Pastores zu St. Nikolai und Petri. 197
VI. Pastores zu St. Georgi und Martini. 198
Pastores auf dem Lande
I. zu Ammern. 198
II. zu Bollstedt. 199
III. zu Grabe. 199
IV. zu Höngeda. 200
V. zu Windeberg und Saalfeld. 200
VI. zu Kaisershagen und Reisern. 201
VII. zu Eigenrieden. 201
VIII. zu Dörna und Hollenbach. 202
IX. zu Lengefeld. 203
X. zu Horsmar. 203
XI. zu Dachrieden. 204
XII. zu Sollstedt und Eigenroda. 204
XIII. zu Görmar. 205
XIV. zu Felchta. 205
Ordnung und Folge der Rectoren und Schulkollegen 207
von der Reformation an bis auf unsere Zeit.
Namen der respectiven Herren Subscribenten 1824 210
Nachwort von Dr. Gunter Görner 214 - 231
Erklärung des Grundrisses der Stadt Mühlhausen 232 - 233
Glückwunsch des Verlegers Röbling zum Erscheinen von
Dr. Altenburgs Werk 234 - 235
Veranlassung
zur
Entstehung dieses Buches
Da wir seit dem klassischen Werke des seligen Graßhof keine neuere und gründliche Nachrichten über Mühlhausen erhalten haben, und selbst dieses in einer Sprache geschrieben, welche dem Bürger und Landmanne unverständlich ist, so dürfte es nicht überflüssig seyn, den beiden letztern Ständen ein Buch zu liefern, aus welchem sie sich über den Grund und Boden, den sie bewohnen und über die Geschichte der Vorzeit dieser vormaligen kaiserl. freien Reichsstadt mit den 18 Dörfern, die ihr Gebiet ausmachten, belehren und unterhalten können.
Ob ich nun gleich nie daran gedacht habe, absichtlich ein solches Werk zu verfassen, so war es doch in der letztern Hälfte meines Lebens immer meine Lieblingsbeschäftigung, mich selbst über die Geschichte des Mittelalters zu belehren, und besonders, nachdem ich von Leipzig nach dieser meiner Vaterstadt zurück gekommen war, um hier mein Berufsgeschäft, die medizinische Praxis, zum Besten meiner Mitbürger fortzusetzen, mich in den Erholungsstunden über die Geschichte der Vaterstadt zu unterrichten. Dazu wählte ich nun hauptsächlich des Herrn Geheimen Raths Benjamin Christian v. Graßhofs Commentatio de originibus atque antiquitatibus. S. R. imper. liberae civitatis Molhusae Thuringorum monumentis adhuc in editis illustrata, und da ich durch meine Landpraxis Gelegenheit hatte, fleißig alle 18 Dörfer der damaligen kaiserlichen freien Reichsstadt zu besuchen, und ihr ganzes Gebiet genauer kennen zu lernen, so versäumte ich nicht, mich von allem Wissenswürdigen an Ort und Stelle selbst zu überzeugen, und mich von Sachkundigen über den vormaligen und gegenwärtigen Stand der Dinge belehren zu lassen; ich las mehrere alte Manuscripte und geschriebene und gedruckte Chroniken, und zog aus denselben alles, was dem Herrn v. Graßhof entgangen war. Mit diesen Beiträgen bereicherte ich von Zeit zu Zeit den Auszug, den ich mir aus Graßhofs Buche gemacht hatte, den ich auch bei meinem fortgesetzen Studio der Vaterstadt und ihres Gebietes zum Grunde legte; und so entstand allmählig nachstehendet topographisch-historische Beschreibung von Mühlhausen, welche bis dahin noch gar nicht zum Drucke, sondern blos zu meinem Selbstunterrichte und Lieblingsbeschäftigung bestimmt war. Indessen baten mich mehrere Freunde, ihnen mein Manuscript zum Durchlesen zu leihen, ich that es und sie gaben es mir nach einiger Zeit zurück, und äußerten ihre Zufriedenheit mit dem Produkte meines Privatfleißes in den Stunden meiner Muße, wünschten aber zugleich, daß ich es der größern Gemeinnützlichkeit wegen, dem Drucke übergeben möchte; aber ich zweifelte, ob es vom Publiko mit Beifall aufgenommen werden könnte. Daher entschloß ich mich, selbiges zwei klassischen Gelehrten und berühmten Männern vom Fache, welche sich durch große historische Werke ausgezeichnet haben, zur gütigen Prüfung und Durchsicht mitzutheilen, und sie um ihr Urtheil zu bitten, ob ich es wohl wagen dürfte, diese Geschichte von Mühlhausen drucken zu lassen; da sie nun beide äußerten, daß ich keine Bedenken tragen dürfte, nach vorgenommener Feile das Werk dem Drucke zu übergeben, indem nicht nur viel Nützliches und Wissenswürdiges darin enthalten, sondern auch das Ganze von allem Anstößigen frei sei; daß ich aber schwerlich einen Verleger dazu finden würde, weil es dem großen historischen Publiko, wie natürlich, da es nur von einer einzelnen Stadt handelte, nicht wichtig seyn könnte; so trug ich nicht weiter Bedenken, das, was ich zu meiner eigenen Belehrung und Vergnügen zusammen getragen und in’s Reine gebracht hatte, auch meinen übrigen Mitbürgern mitzutheilen, und ließ es auf meine eigenen Kosten drucken, indem ich dafür während des Druckes eine Subscription eröffnete, und ich zweifle nicht, daß der Druck und die lithographischen Abbildungen derjenigen Gegenstände, welche ich zur Erläuterung des Ganzen nöthig erachtet, den geehrten Herren Subscribenten gefallen werden. Wenn auch das Buch kein großes Publikum erwarten kann, so darf ich doch nicht fürchten, daß ich meine Aufopferungen vergeblich gemacht, oder das ich etwas Ueberflüssiges unternommen habe; schon jetzt wenn ich mit Graßhof* annehme, daß die Geschichte einzelner Städte und Provinzen dazu beitrage, die Geschichte Deutschlands zu ergänzen, so bin ich gerechtfertigt.
Geschrieben zu Mühlhausen im Jahre 1824.weiterlesen
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