Von der Bildungsreise zum Massentourismus (18.-20. Jahrhundert)
Produktform: Buch
Wann wurde Kärnten eigentlich für Touristen interessant? Noch 1809 erschien Kärnten Franz Sartori als „eine wahre terra incognita“, die es zu „entdecken“ galt. Doch längst waren bürgerliche Bildungsreisende dabei, das Land und seine Bevölkerung gründlich zu erforschen. Ihrem Erkenntnisdrang blieben Charakter und Arbeitsweise der Kärntner genauso wenig verborgen wie Aussehen oder Wohnverhältnisse.
Welche Ziele steuerten die Touristen an? Zunächst waren es die Landeshauptstadt und die Kärntner Bergwelt, vor allem der Großglockner. Die Seen wurden erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beliebt. Sommerfrische in Kärnten wurde nun zum Schlagwort, die Seen das Markenzeichen des Landes. Je nach Vorliebe und finanziellen Möglichkeiten wählte man zwischen dem mondänen Wörthersee oder einem der kleineren Seen. Mit dem Tourismus kamen Modeerscheinungen aus den großen Städten auch nach Kärnten. Nicht immer wurde dies im Land positiv aufgefasst.
Schließlich begann sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch der Wintersport langsam zu entwickeln. Doch Kärnten zählte in dieser Hinsicht zu den Schlusslichtern im Vergleich mit den anderen Bundesländern. Ein Defizit, das dem Land lange erhalten blieb. Der eigentliche touristische Boom setzte in Kärnten erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein; seit damals zählt Kärnten zu den Spitzenreitern Österreichs.
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