Erstaunlich an der Gegenwart sind nicht nur rasante Änderungen vor allem in der Technik, sondern vielmehr auch und vor allem, wie wenig sich oft in wichtigen (mentalen und geistigen) Angelegenheiten ändert: Trotz (oder wegen?) jahrzehntelanger Kolonialherrschaft haben sich die ethnischen und animistischen Strukturen in Schwarz-Afrika erhalten. In Rußland redet man wieder - auch staatlicherseits - von Berdjadjew und Dostojewski als Philosophen, die auch für heute wichtig sind. Und in China ist der Konfuzianismus weiter präsent, so der Beitrag von Porsche-Ludwig in diesem Band. Und Bellers weist darauf hin, dass die Planbarkeitsillusionen der sozialdemokratischen Ära der 1970er Jahre schon damals fraglich waren und dass es demgegenüber der Kirche immerhin gelang, über 2000 Jahre hin stabil in Amt und Lehre zu bleiben - trotz mehrerer erheblicher Strukturbrüche in der sie umgebenden Welt.weiterlesen