Traditionsbegründung und -fortschreibung durch Rechtsprinzipien (qawāʿid fiqhīya)
Eine Analyse über die Verwendung von Rechtsprinzipien im Osmanischen Reich des 18. Jahrhunderts am Beispiel von Muḥammad Abū Saʿīd al-Ḫādimī (gest. 1176/1762)
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Rechtsprinzipien (qawāʿid fiqhīya) genießen im zeitgenössischen Rechtsdiskurs eine bemerkenswerte Anerkennung und werden nicht selten zum Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten gemacht. Nicht zuletzt finden sie auch zur Begründung und Generierung von Rechtsnormen respektive Rechtsauskünften häufig Verwendung. Doch welche normativ-juristischen Funktionen erfüllten Rechtsprinzipien im klassischen Kontext, in dem sie ihren Sitz im Leben hatten? Schrieb man ihnen etwa eine normstiftende Bedeutung zu? Der vorliegende Band arbeitet durch eine qualitative Inhaltsanalyse der Texte des osmanischen Gelehrten Abū Saʿīd al-Ḫādimī (gest. 1176/1762) die Verwendungsanlässe der Rechtsprinzipien heraus und beantwortet die soeben gestellten Fragen am Beispiel von al-Ḫādimī, einem der bekanntesten und einflussreichsten osmanischen Gelehrten des 18. Jahrhunderts. Zwar lebte dieser in der postklassischen Phase, hielt jedoch an der klassischen Rechtstradition fest. Die Tatsache, dass al-Ḫādimī am Vorabend der Moderne dynamisierende Elemente des Rechts hervorhob und hierbei den Rechtsprinzipien eine entscheidende Bedeutung beimaß, ließ ihn das klassisch-islamische Recht (fiqh) traditionskonform fortschreiben und sich als Schlüsselfigur seiner Disziplin erweisen.weiterlesen
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