Die vierte Landauer Staufertagung stand unter dem Thema "Transfer in der Stauferzeit". Was so unspektakulär klingt, hat doch einen sehr ernsthaften wie aktuellen Hintergrund: Viele Phänomene der europäischen Kultur entstanden gerade in jener Zeit. Europa fand damals sein Gesicht, nicht ein einheitliches, aber eines, das damals schon eine unverwechselbare Gemeinsamkeit in seiner Vielfalt fand. UnabdingbareVoraussetzung dafür war die Beweglichkeit von Menschen, Ideen, Sachen, der Transfer von jeglichem Gut also.
Mit dem innereuropäischen Wandel ging ein zweites Phänomen einher, das der "Kreuzzüge". Der früher sehr einseitige Blick wurde aufgegeben zugunsten der Wahrnehmung eines vielfältigen kulturellen und künstlerischen Austauschs. Genau an diesem Punkt will die Tagung ansetzen: Die Kreuzzugszeit als eine Zeit des Wandels und der Innovation zu begreifen.
Die fundierten Beiträge geben oft überraschende Einblicke in Ergebnisse der neueren Forschungen. Ein unscheinbares Detail wie die Knotensäule bekommt durch seine Deutung ein größeres Gewicht, staufische Spuren führen ins mittelalterliche Russische Reich. Die mittelalterliche Rohrzuckerproduktion auf Zypern stellt sich als ältestes Zeugnis der "Industrie-Archäologie" heraus. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Themenspektrum.
Die hier abgedruckten Beiträge sind ein wichtiger Baustein der Mittelalterforschung und reflektieren die großen Bemühungen der Universität Landau, der mediävistischen Forschung in der Pfalz eine angemessene Plattform zu schaffen.weiterlesen