Transfer von Δ9-Tetrahydrocannabinol (Δ9-THC) und anderen Cannabinoiden aus nutzhanfhaltigen Futtermitteln in die Milch von Kühen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Das Interesse an der Verwendung von Nutzhanf (legal anbaubarer Hanf mit maximal 0,3 % Tetrahydrocannabinol-Gehalt) wächst und in den letzten Jahren wurden viele neuartige Hanfprodukte auf den Markt gebracht – darunter auch Tierfutter. Nutzhanf enthält Cannabinoide. Einige dieser Stoffe wirken beim Menschen und beim Tier psychoaktiv (z. B. Δ9-Tetrahydrocannabinol, Δ9-THC) oder haben anderweitige pharmakologische Wirkungen (z. B. Cannabidiol, CBD). Unklar war bislang, in welchem Umfang diese Cannabinoide aus nutzhanfhaltigem Futter in Produkte tierischen Ursprungs übergehen und ob dies ein Risiko für den Verbraucher darstellt.
In der vorliegenden Studie „Transfer von Δ9-Tetrahydrocannabinol (Δ9-THC) und anderen Cannabinoiden aus nutzhanfhaltigen Futtermitteln in die Milch von Kühen“ werden die Ergebnisse eines Fütterungsversuchs mit Nutzhanfsilage bei zehn laktierenden Milchkühen vorgestellt. In der Futterration der Tiere wurde zunächst für sieben Tage ein Teil der Maissilage durch Nutzhanfsilage aus der gesamten Hanfpflanze (GP-Silage, sehr niedrige Cannabinoid-Konzentration) ersetzt. Anschließend erfolgte für sechs Tage der teilweise Ersatz der Maissilage durch Nutzhanfsilage, die nur aus Blättern, Blütenständen und Samen der Pflanze bestand (BBS-Silage, höhere Cannabinoid-Konzentration). Die Verfütterung erfolgte in zwei Dosierungen (Gruppe 1: niedriger Nutzhanfgehalt; Gruppe 2: hoher Nutzhanfgehalt). Im Laufe des Versuchs wurden Milch- und Blutproben gewonnen und die Vitalparameter sowie das Verhalten der Kühe erfasst. Die Analytik erfolgte mittels Flüssigchromatographie-Tandem-Massenspektrometrie-basierter Methode (HPLC-MS/MS), welche die Unterscheidung zwischen psychoaktivem Δ9-THC und seiner nicht-psychoaktiven Vorstufe Δ9-Tetrahydrocannabinolsäure (Δ9-THCA) ermöglichte.
Für Δ9-THC und CBD wurden Transferraten von 0,24 ± 0,04 % bzw. 0,15 ± 0,05 % aus dem Futter in die Milch berechnet. In verschiedenen Expositionsszenarien, welche mittels EFSA-RACE-Tool berechnet wurden, überschritten mehrere Verbrauchergruppen bei Verzehr von Milch und Milchprodukten die akute Referenzdosis (ARfD) für Δ9-THC, wenn Nutzhanfsilage zur Fütterung der Milchkühe verwendet wurde. Besonders ausgeprägt war die Überschreitung bei Kindern bei Verwendung der BBS-Silage. Im Hinblick auf die Tiergesundheit führte die Verfütterung der cannabinoidarmen GP-Silage zu keinen signifikanten Effekten bei den Kühen, wogegen die Verfütterung der cannabinoidreichen BBS-Silage zur signifikanten Reduktion der Herz- und Atemfrequenz, gestörter Bewegungskoordination, geröteten Augen, Nasensekretion, Hypersalivation und ausgeprägtem Zungenspiel führte.weiterlesen
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