Transformation religiöser Lehren durch wissenschaftliche Weltdeutungen
Eine religionsphilosophische Untersuchung
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Christliche Werte, Normen und Bilder haben die westliche Kultur zum größten Teil geprägt. Die Kirche hat in einem Zeitraum von mehr als 1500 Jahren nicht nur das Leben der Menschen bestimmt, sondern auch die Gesetzgebung beeinflusst. Doch wie sind diese religiösen Bilder und Lehren mit dem heutigen Wissensstand und einer Vielfalt von Weltdeutungen vereinbar? Die Autorin geht der Frage nach, was es für die Glaubenden einer Religion bedeutet, wenn sich das Weltbild verändert und sich die Wissensbestände erweitern und ob bestimmte Religionslehren in einem wissenschaftlichen Weltbild so weiter entwickelt werden können, dass sie noch eine Bedeutung für das Leben der Glaubenden behalten können. Es wird dargelegt, wie religiöse Bilder und Lehren entstehen, welche Elemente der Kultur und der Lebenswelt sie speichern und wie heutige Theologen versuchen, die großen Themen der Welterschaffung, der Sünde und der Schuld der Menschen, der Erlösung aus der Macht des Bösen, die Vorstellung vom Weiterleben der Seele nach dem Tod des Körpers und von einem göttlichen Gericht zu deuten. Als Kontrast dazu wird die Entstehung und Entwicklung religionsloser und atheistischer Weltdeutungen behandelt. Dargestellt wird auch die naturalistische Weltdeutung, die auf alle religiösen Grundannahmen verzichtet und damit keinen Platz lässt für Religion und Metaphysik. Die Erkenntnisse der Quantenphysik mit ihren bedeutungsfreien Informationen lassen für die Autorin jedoch Berührungen mit religiösen Weltdeutungen zu. Viele der christlichen Moralwerte wie die Solidarität und die Nächstenhilfe, die zum Teil aus der griechischen Philosophie kommen, behalten auch in säkularen Gesellschaften ihre Bedeutung. Es zeigt sich, dass in der modernen Gesellschaft die herkömmliche Glaubensreligion immer mehr in eine Kulturreligion übergeht. Kulturchristen halten die Moralwerte und die Kulturleistungen der christlichen Religion aufrecht, aber sie folgen den religiösen Lehren nur mehr teilweise, sind dadurch konsensfähiger und können somit wesentlich zur Aufrechterhaltung des Dialoges zwischen Religiösen und Nichtreligiösen beitragen. Prozesse der Transformation werden als kulturelle Lernprozesse beschrieben, denn Wissenschaft zerstört nicht die Möglichkeit religiöser Weltdeutungen.weiterlesen
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