Transformationen der Zeugenschaft
Von David P. Boders frühen Tonbandaufnahmen zur Wiederbefragung als Holocaust Testimony
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Der Wandel von Zeugenschaft in wiederholten Befragungen von Holocaust-Überlebenden.
Was können wir aus den Erzählungen von Holocaust-Überlebenden lernen und warum erwarten wir von ihnen moralische Botschaften als Lehre aus den NS-Verbrechen? Diesen Fragen geht Daniel Schuch anhand von detaillierten Interviewanalysen nach. Den Ausgangspunkt bildet das bis heute kaum rezipierte Interviewprojekt von David P. Boder. Der lettisch-amerikanische Psychologe zeichnete bereits 1946 erstmals Stimmen von Überlebenden der NS-Verfolgung auf Tonband auf. Die Erzählungen dienten ihm als Forschungsmaterial, um die traumatischen Auswirkungen der Extremerfahrung zu analysieren. Boders Interviews gerieten in Vergessenheit. Jahrzehnte später erlebten Videointerviews mit Zeugen der NS-Verbrechen einen wahren Boom. Dieselben Personen, die Boder 1946 interviewt hatte, wurden jeweils erneut in den 1990er und 2000er Jahren befragt. Durch den Vergleich dieser zu verschiedenen Zeitpunkten dokumentierten Erzählungen von fünf jüdischen Überlebenden lassen sich deutliche Transformationsprozesse der Zeugenschaft aufzeigen. Daniel Schuch analysiert Kontinuität und Wandel im Wiedererzählen der Überlebenden sowie die Auswirkungen von veränderten Erwartungshaltungen des jeweiligen Gegenübers.weiterlesen
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