Manchmal ist es Verzweiflung, manchmal Wut und letztendlich Fatalismus. Freuen Sie sich auf Lesespaß aus Satire, Humor und Erzählwitz.
Was ist Realität im Bahnalltag, was ist Fiktion? Manchmal ist der Unterschied fast nicht spürbar.
Der Mediziner fragt:
Was ist Bahnsinn. Die Antwort der der Wissenschaft lautet, dass es sich dabei um ein dem Wahnsinn ähnliiches Syndrom handelt, aber speziell auf den hauptsächlichen Betreiber des Schienenverkehrs zutreffe. Es ist nicht behandelbar - zumindest wurde bis heute keine Medizin gefunden und führt zu starker Dehydradtion liquider Mittel im Bundeshaushalt von 15 % der Bilanzsumme bei minimalem Rückfluss an den Geldgeber. Jeder Banker würde einen auf Geier, explizit Pleitegeier spezialisierten Zoologen hinzuziehen, um sich ein Gutachten über nicht rechenbare Finanzmittelzuflüsse ertifizieren zu lassen.
Vulgo: Der Laden ist platt, die Bilanzen aufgehübscht und nur mit Zuschüssen lassen sich Gewinne darstellen. Aber wir wissen von Darstellern, dass Sie den Betrachter leicht zu Täuschungen verführen.
Wenn Experten der Bahn bei der Berechnung der Tragkraft einer Brücke - so geschehen im Mai 2011 bei der Traglastberechnung der Müngstener Brücke nach sehr umfangreichen Restaurierungsarbeiten - einfach vergessen, dass auch das Gewicht der Passagiere von darüber fahrenden Züge notwendig ist, um die Traglast zu berechnen. Was vermutet man dann? Seit Ende 2013 ist die Brücke wieder gesperrt - voraussichtlich bis 2015/2016.
Unwissenheit? Unfähigkeit? Schlampigkeit? Suchen Sie sich eine der Tugenden aus und wenn Sie alle drei gewählt haben, gehen Ihre Vermutungen wahrscheinlich in die richtige Richtung.
Noch Fragen?
Die Streckenverläufe der Züge, über die berichtet wird, findet der Leser auf Seite 6. Sie verdeutlichen auch demjenigen, der nicht aus der Region stammt, die Strecken, auf denen die Erlebnisse stattfanden.
Die in Erzählform stattfindenden Berichte über Unzulänglichkeiten der Bahn sind unterhaltsam, lustig, aber für den davon im tagtäglichen Pendlerdasein betroffenen doch ein Ausdruck tiefer Verzweiflung an einer unbelehrbaren, sturen, modernisierungsresistenten Organisation. Diese Form der Erzählung wird vielen Reisenden und Pendlern die Mühsal des täglichen Bahn-Sinns ein wenig erträglicher machen.
Herausgehobene Texteile auf den verschiedenen Seiten erhöhen die Lesefreue und lassen die Erwartung auf das Lesevergnügen auf dieser Seite wachsen.
Lesevergnügen **** (Drei Sterne)
Informationsgehalt *** (Drei Sterne)
Bahnsinnsexpertentum *****PLUS (Fünf Sterne PLUS)
Bahnjargon:
Wissen Sie, was ein „Sitzplatzgeier“ ist? Auf Seite 114 finden Sie die Erklärung. Was versteht man unter „Personen in den Gleisen“? Die Illustration auf der Buchrückseite mag einen Hinweis dazu liefern – oder ist es doch ganz anders?
Der Autor: Gerhard Hallen
wurde 1952 in Bocholt/ Westmünsterland geboren.
Nach Studium dvon Geschichte und Germanistik leitete er von 1978 bis 1991 das Ruhrtal-Museum und Stadtarchiv in Schwerte. Seit 1991 war er an verschiedenen Waldorfschulen als Lehrer und Förderlehrer tätig.weiterlesen