Das Leben der Geschlechter beunruhigt und führt zu Differenzen. Der Psychoanalyse wird ein besonderes Wissen über das Geschlecht unterstellt, was sich an der breiten Aufnahme psychoanalytischer Theorien zum Geschlecht im human- und kulturwissenschaftlichen Feld abzeichnet. Psychoanalytische Thesen zum (weiblichen) Geschlecht werden seit Freud innerhalb und außerhalb der Psychoanalyse heftig diskutiert, als wäre da etwas, was sich nur schwer beruhigen lässt. Die Frage nach ihrem Geschlecht bewegt Subjekte, nicht zuletzt weil ihr Liebesschicksal in engem Zusammenhang mit dem Geschlecht steht.
Die Perversion setzt Freud - und das ist grundlegend neu an seiner Sexualtheorie - nicht in einen Gegensatz zur Normalität, sondern stellt sie in eine Reihe mit der als polymorph-pervers charakterisierten kindlichen Sexualanlage, mit der Sexualität von Gesunden, mit der Neurose und später auch mit der Psychose. Aktuelle psychoanalytische Theorien und klinische Arbeiten zur Perversion denken sowohl die Entwicklung der Psychoanalyse seither als auch die Änderung der soziokulturellen Voraussetzungen und heutige Ausdrucksformen perverser Modi mit.
In den Sigmund-Freud-Vorlesungen werden Grundlagen der Psychoanalyse vermittelt und Differenzen benannt.
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