Die außergewöhnliche Geschichte einer Familie, deren Mitglieder mit ungewöhnlichen Namen gesegnet waren. Zusammen mit den Charakteren der Erzählung durchleben wir über einen Zeitraum von fast 100 Jahren glückliche und tragische Momente im Leben mehrerer Generationen und werden Zeugen wichtiger historischer Ereignisse. In diesem Buch geht es um die Verbindung zwischen den Generationen, darum, wie die Geschichte unserer Vorfahren uns und unsere Wahrnehmung der Welt beeinflusst. Es ist eine Familienbiografie, die aber auch weit über den Rahmen einer Familiengeschichte hinausgeht und das Leben in der Sowjetunion aus der Perspektive einer Familie beschreibt. Trifilij, der Familienvater, war eine außergewöhnliche, legendäre und zugleich tragische Persönlichkeit. Er war ein alter Revolutionär und war im Russischen Bürgerkrieg Stalins Mitstreiter. Später, in der Zeit der Zwangskollektivierung, wurde er zu einem Opponenten Stalins. Sein ganzes Leben lang folgte er seinem Schicksal – für ihn war das die Suche nach der Wahrheit und die Veröffentlichung seines „Buches des Lebens“. Aber das Schicksal verfügte, dass er alles verlor, was er geschaffen und angestrebt hatte. Seine Frau Tatjana stammte aus einer wohlhabenden Familie, die an den Don zugereist war. Ihr Vater zog 1914 in den Krieg, und kurz danach wurde die ganze Familie von einer Nachbarin vergiftet. Tatjanas Mutter und eine ihrer kleinen Schwestern starben. Als älteste wurde Tatjana, die nur 13 Jahre alt war, zum Familienoberhaupt, und kümmerte sich von diesem Zeitpunkt an um ihre Geschwister. Nach dem Bürgerkrieg übergab Tatjana das große, schöne Elternhaus den Behörden. Vor dem 2. Weltkrieg brachte das Schicksal sie und ihre zwei Töchter zuerst in den Kaukasus und dann nach Georgien… Marseillaise und Felitsata haben von ihren Eltern nicht nur Charaktereigenschaften geerbt, sondern auch ihre ungewöhnlichen Schicksale. Marseillaise führte das Schicksal in der Jugend durch die gesamte Sowjetunion - sie hatte die Chance, in Georgien, in Buchara, im Donbass und in Kasachstan zu leben. Und es war ihre Schwester Felitsata, die das Schicksal der ganzen Familie bestimmte, als sie nach zwölf Jahren in Georgien die kleine Stadt Slawjansk-na-Kubani als Wohnort auswählte… Die Geschichte von Trifilijs Familie wird in Erinnerungsbildern erzählt. Der Autorin ist es gelungen, aus einzelnen kurzen Geschichten, die ihr ihre Mutter und ihre Tante erzählt hatten, eine schlüssige und interessante Familienbiografie zu kreieren. Helene Yalden schreibt: „Mein Ziel war es, diese Geschichten für meine Familie zu bewahren, weil es uns hilft zu verstehen, warum wir sind, wer wir sind. Schließlich beginnt der Mensch, sich lange vor seiner Geburt zu formieren.“weiterlesen