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TÜRKEI – Zentralanatolien, im Reich der Hethiter und der Phryger

Kümbet phrygische Bergfestung, Gordion Hauptstadt des phrygischen Reichs, Ankara Museum für Anatolische Zivilisation, Hattuscha Hauptstatt der Hethiter, Yazılıkaya hethitsches Felsheiligtum, Alaca Höyük hethitisches Fürstentum

Produktform: DVD video

Ich befinde mich im Kernland des zum Beginn des ersten vorchristlichen Jahrtausends erblühten Großreichs der Phryger. Auf dem Felssporn, beim heutigen Dorf Kümbet, befand sich eine der vielen, die Ansiedlungen im Tal schützenden Bergfestungen. Vom machtpolitischen Höhepunkt der phrygischen Epoche zeugen etwa 80 große Grabhügel im Umfeld von Gordion, der Hauptstadt des Phrygerreichs. Im größten Tumulus wurde eine unversehrte, reich ausgestattete, wahrscheinlich für einen König errichtete Grabkammer freigelegt. Das kleine Museum beherbergt Fundstücke der bis heute durchgeführten Grabungen. Mächtige Mauern und Tore, die im 7. Jh. als uneinnehmbar galten, umringen das älteste, schon von den Hethitern genutzte Siedlungsgebiet, auf dem120 Meter hohen Felskegel im Herzen der Metropole Ankara. Hier befindet sich das Museum für Anatolische Zivilisation. Ursprünglich als Hethiter-Museum geplant, beherbergt das Gebäude heute Fundstücke aus allen anatolischen Siedlungsepochen, begonnen bei der Steinzeit. Etwa 150 Kilometer östlich von Ankara erkunde ich, in Begleitung eines ortskundigen Führers, Hattuscha, die Hauptstadt des einst bedeutenden Hethiterreichs. Sie ist riesig. Die Tatsache, dass außer den massiven Steinelementen und Sockelmauern so gut wie nichts von der alten Bedeutung und Größe der Bauwerke zeugt liegt darin begründet, dass Hattuscha wahrscheinlich schon vor der endgültigen Zerstörung und Brandlegung von den Bewohnern verlassen wurde. Im 14. Jh. vor der Zeitrechnung, auf dem Höhepunkt des hethitischen Reichs, entstanden zahlreiche Großbauten und viele Tempel. Doch schon 100 Jahre darauf mussten die Befestigungsanlagen wesentlich verstärkt und Kultstätten in der Oberstadt aufgegeben werden, damit mehr Menschen innerhalb der Stadtmauern Schutz fanden. Das Löwentor hat beim Großbrand viel von seiner einstigen Gestalt eingebüßt. Wie alle Stadttore Hattuschas wurde es von zwei mächtigen Türmen flankiert. Die rechte Löwen-Skulptur ist noch vollständig erhalten. Hattuscha war nicht nur die politische Metropole des Hethiterreichs sondern auch das religiöse Zentrum, somit Residenz der „tausend Götter des Hatti-Landes“. Bisher wurden die Sockelmauern von 24 großen Tempelanlagen ausgegraben. Der höchste und zugleich südlichste Punkt von Hattuscha wurde durch einen künstlich aufgeschichteten Wall auf einer Gesamtlänge von 280 Meter um 15 Meter erhöht. Der aufgeschüttete Wall ist an der Basis 80 Meter dick. Er wurde über einem im Gefälle nach außen führenden gemauerten Gang errichtet. Darüber verläuft die Stadtmauer mit dem Sphinxtor. Die auf dem Kamm der Aufschüttung entlang führende Stadtmauer war in diesem Bereich zusätzlich mit einer Vormauer und sechs Türmen gesichert. Das alles macht nachdenklich. Es gibt keine Parallele für ein vergleichbares Bauwerk. In den mit eindrucksvollen Reliefs reich verzierten Kulträumen von Yazilikaya, im Haus des Wettergottes, feierten die Bewohner von Hatuscha mit dem Königshaus und allen Göttern das Frühlingsfest. Alaca Höyük ist die Hauptstadt eines der vielen, die Kulturgeschichte Anatoliens prägenden hattischen Fürstentümer der frühen Bronzezeit. In Alaca Höyük wurden Priesterfürsten bestattet, umgeben von kostbaren Grabbeigaben und Köpfen der für das Totenmal geschlachteten Opfertiere.weiterlesen

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Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-932533-68-6 / 978-3932533686 / 9783932533686

Verlag: Wimmer, H

Erscheinungsdatum: 12.02.2012

Autor(en): Peter Wimmer

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