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Flauberts 'Bouvard et Pécuchet' im Kreis der Wissenschaft
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Mit dem posthum veröffentlichten Roman Bouvard et Pécuchet (1881) wollte Flaubert eine Enzyklopädie in Romanform schreiben. Dabei bildet der enzyklopädische Diskurs in seiner weiten, philosophisch-wissenschaftsgeschichtlichen Bedeutung eine Deutungsvoraussetzung für die Gesamtinterpretation des Romanfragments. Die roman-konstitutive Makrostruktur des orbis doctrinae wird im ersten, narrativen Teil des Romans durch romanspezifische Systemstrukturen (realistischer Roman, Bildungsroman) sowie diskurstypische intertextuelle Szenographien (Dialog, Gelehrter, Experiment) angereichert. Daneben werden die Einzelwissenschaften über eine Fülle von Textreferenzen greifbar. Unverhohlen werden Begriffe oder ganze Absätze, Strukturen und Stileigenschaften zeitgenössischer Wissenschaftstexte in eine Logik der erzählten Welt verwandelt: Ideen und Theorien werden in statu nascendi zurückversetzt und entfalten sich zum Wissenschaftsspektakel. Neben den angestammten Disziplinen gilt Flauberts Aufmerksamkeit auch jüngeren Wissenschaftszweigen wie der Agronomie, der Lebensmittelkunde sowie der Phrenologie. Ausgewählte Textanalysen zeigen, daß die Vielzahl der Bezüge in einem breiten Spektrum ernsthafter, ludischer, komischer, farcenhafter, polemischer und satirischer Textverarbeitung ihre Entsprechung findet. Als vergleichsweise unterdeterminierte Gattung bietet der Roman eine narrativ-figurale Ermöglichungsstruktur zur Hybridisierung der in der überlieferten Idee der Enzyklopädie greifbaren disziplinären Spezialdiskurse.weiterlesen
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