Unbehagen Band 2
Südtirol unter der Zivilverwaltung. 1. August 1919 - 28. Oktober 1922
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
UNBEHAGEN - SCHWIERIGE ZEITEN DES UMBRUCHS FÜR SÜDTIROL
Das vorliegende, aus zwei Halbbänden bestehende Buch ist Teil eines auf mehrere Bände angelegten Werkes, das sich mit der Lage in Südtirol nach dem Ende des Ersten Weltkriegs befasst und die Militärverwaltung, die Zivilverwaltung sowie die darauf folgende Zeit des Faschismus umspannen soll.
Der Buchtitel Unbehagen geht von einem Begriff aus, der in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts in die Diskussion eingeführt worden ist. Vom "Disagio degli italiani", dem Unbehagen der Italiener in Südtirol, die durch die Landesautonomie benachteiligt würden, war die Rede. Im vorliegenden Werk wird der Begriff als Ausdruck für die Stimmungslage der Südtiroler Bevölkerung verwendet, die sich nach langen, schweren Kriegsjahren in einem fremden Staat wiederfand.
Südtirol stand nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zunächst unter italienischer Militärverwaltung (dieser Zeitabschnitt wird in Band 1 des Gesamtwerkes behandelt). Das militärische Gouvernement wurde nach einem Dreivierteljahr - noch vor Unterzeichnung des Friedensvertrages - durch eine Zivilverwaltung abgelöst. Oberster Vertreter des Staates war seither Generalzivilkommissar Luigi Credaro, der auch für den italienischsprachigen Landesteil, das Trentino, zuständig war. Die Amtszeit Credaros umfasst den Zeitraum vom Ende der Militärregierung im Sommer 1919 bis zur faschistischen Machtübernahme im Okotber 1922.
Der vorliegende Doppelband (Band 2/1 und 2/2) widmet sich der Lage in Südtirol in dieser schwierigen Zeit des Umbruchs.
Welche Maßnahmen ergreifen die mehrfach wechselnden italienischen Regierungen in Südtirol? Wie stehen sie zur Frage einer Autonomie? Wie reagiert die Bevölkerung auf die zum Teil gravierenden Neuerungen, die nun ihren Lebensalltag prägen?
Josef Fontana zeichnet die Zeit der Zivilverwaltung vor allem auf der Grundlage zahlreicher Artikel und Leserbriefe in der Südtiroler und Nordtiroler Presse und in den Trentiner Zeitungen nach. Auf beklemmende Weise spiegelt sich darin das permanente Zunehmen faschistischer Gewaltakte wider: die künftigen Ereignisse werfen bereits dunkle Schatten voraus.
AUS DEM INHALT:
1. HALBBAND:
1. Die Fata Morgana der Südtirol-Autonomie
2. Die politische Vertretung Südtirols
3. Bevölkerungsstatistik und Staatszugehörigkeit
4. Die Lage der Gemeinden
5. Südtirolfeindliche Propaganda
6. Kirche und Staat
7. Repressionsmethoden
8. Akte der Gewalt
2. HALBBAND:
IX. Traditionsfeiern im Korsett
X. Kampf gegen Symbole
XI. Nationale Feiern und Machtdemonstrationen
XII. Politische Exkursionen und Pilgerfahrten
XIII. Grenzprobleme
XIV. Militärlasten
XV. Politik mit Namen
XVI. Einsprachigkeit - Zweisprachigkeit - Einsprachigkeit
XVII. Schulpolitik
XVIII. Deutsche außerhalb Südtirols
XIX. Kulturleben in der Defensive
XX. Neuorientierung der Wirtschaft
XXI. Öffentlicher Dienst
XXII. Finanzielle Einbußen und Verluste
XXIII. Zugriffe auf das Eigentum
XXIV. Soziale Anliegen
XXV. Faschismus im Anmarschweiterlesen
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