„Wos is do los, wos wird do gspüt, / im gaunzen Haus ka Hitler
Büd? / des is jo gor net woa, / im Kölla hängan zwoa.“
Ein Kinderreim aus Oberösterreich als Ausdruck einer sozial
tradierten gesellschaftlichen Befindlichkeit. Der Keller als
Sinnbild für das Verborgene, das Unheimliche, das Unterdrückte,
das Unbewusste – und somit der zentrale Ort psychoanalytischer
Auseinandersetzung.
Psychoanalyse und Nationalsozialismus stehen im Zentrum
des vorliegenden Buches.
Einerseits methodisch: die Analyse der Sprache und des Witzes,
bis hin zur Erfassung von Lebensgeschichten ehemaliger
Zwangsarbeiter/innen und welche Folgen sich daraus
ergaben – z.B. in Form eines Theaters. Die Psychoanalyse als
Reflexionsmethode zur Aufarbeitung der NS-Zeit.
Andererseits wissenschaftshistorisch: Was geschah in Wien
zwischen 1938 und 1945, nachdem Sigmund Freud flüchten
musste, und was folgte danach. Verborgene Geschichten der
Psychoanalyse, die auch nach Jahrzehnten virulent sind, sowohl
auf der Couch als auch exemplarisch in der biographischen
Diskussion der Protagonisten.
Lektüre-Gedanken zum Thema schließen den Band ab.weiterlesen