Und trotzdem überlebt
Ein jüdisches Schicksal aus Köln durch Frankreich nach Israel 1905-1955 mit Erinnerungen an Paul Klee
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Aus dem Vorwort von Gretel Baum-Meróm: Sachór we lo tischkách
"Erinnere dich und vergiss nicht!" (5 Mose 25, 17/19) Mit diesen Worten schließt Roy Wiehn sein Vorwort zum Tagebuch von Mirjam Korber (Deportiert, Konstanz 1993), und damit möchte ich mein kurzes Vorwort zum Überlebensbericht von Marianne Ahlfeld-Heymann beginnen.
Wir alle, die auf die eine oder andere Art den Holocaust überlebt haben, erinnern uns und werden wohl nie vergessen, solange wir leben. Das gilt auch für die Verfasserin der folgenden Aufzeichnungen, die mir unbedingt Wert schienen, vor dem Vergessen bewahrt zu werden.
Marianne Ahlfeld-Heymann habe ich erst nach ihrem Eintritt in unser Elternheim in Haifa kennengelernt, d. h. unsere Bekanntschaft ist verhältnismäßig jung. Jedoch habe ich mich in dieser Zeit oft mit ihr unterhalten, mir von ihrem Schicksal erzählen lassen und vor allem ihre wunderschönen Holzarbeiten bewundert. Eines Tages übergab sie mir das Heft mit ihren Erinnerungen, die mich so sehr beeindruckten, dass ich sie Roy Wiehn schickte, weil er es sich zu einer seiner Lebensaufgaben machte, möglichst viele Überlebensschicksale zu veröffentlichen, und zwar gemäß seiner Maxime: Was nicht aufgeschrieben ist, wird vergessen.
Was mich an diesen Aufzeichnungen besonders faszinierte, war ihre Einfachheit, ja Naivität, mit der Marianne Ahlfeld-Heymann den Tatsachen gegenüberstand und ihr Schicksal meisterte. Einfachheit und Naivität sowie eine große künstlerische Begabung halfen ihr, sich und ihre Familie selbst in den schwierigsten Situationen durchzubringen. Tatsächlich hat man den Eindruck, dass sie sich der Schwierigkeiten manchmal gar nicht bewusst war, und sogar die Tatsache, dass sie unter den bedrohlichsten Umständen ihre Kinder zur Welt brachte, war für sie eine Selbstverständlichkeit.
Vor ihr und allen, die unter ähnlichen, fast unmenschlichen Bedingungen und Umständen überlebten, habe ich größte Hochachtung. So übergab ich dieses Heft zu treuen Händen dem Herausgeber, dessen Mahnung ich mir in den mehr als dreißig Jahren unserer Freundschaft eingeprägt habe. Was nicht aufgeschrieben ist, wird vergessen: „Sachór we lo tischkách!“ - Erinnere dich und vergiss nicht!" (5 Mose 25, 17/19)
Haifa, im November 1993weiterlesen
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