Henri Clemens Birven gräbt tief. Das bewies schon sein Meyrink-Buch. Als Kenner der Magiosophie und Mysterientraditionen in Ost und West sind nun die unerklärten Mysterien ganz sein Element.
Ein zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Asche Pompejis ausgegrabenes und fast vollständig erhaltenes Mysterienfresko zeigt auf leuchtendem Zinnoberrot ein komplettes Einweihungsdrama. Vorlage für Birvens Überlegungen, die uns die antike Mythologie, Mysteriosophie und ihre Symbolik besser verstehen lassen.
Die Argonautenfahrt nach dem Goldenen Vlies ist ein bekannter Mythos. Diesen greift Birven auf und deutet ihn als ein alchemistisches Gemälde. Unzählige Details legt er offen, denn auf dem Schiff Argo tummeln sich sämtliche Heroen der Antike. Sie sind die magischen Helden der Überwindung. Ihre metaphysische Haltung ist der Wille zur Vollendung der Persönlichkeit. Das Credo: „Niemand wird zum Eingeweihten außer durch sich selbst!“
Der vierte Teil des Buches ist ein Sprung nach Tibet. Weit außerhalb antiker Grenzen treffen wir auf das als sehr schmerzvoll geschilderte Erlösungsmysterium des tibetischen Heiligen Naropa. Ein riesiger Fundus tut sich auf an religionsgeschichtlichem, traumhaft-mythischem und psychologischem Material, das Birven aus dem rohen, fast chaotischen Urzustand der Übersetzung zu deuten vermag. Naropas Erlösungsweg ist von unschätzbarem Wert für das Verständnis des Menschen und dessen, „was in ihm ist“.
Die westlichen Mysterien ergänzt nun dieser östliche Erlösungsweg eines Einzelnen, mit seiner Aufgabe ganz im Dienste der Gemeinschaft. Sämtliche Abbildungen liegen den Lesern je nach Original farbig oder schwarz/weiß vor.weiterlesen