Univerbierung
Der passive Wortbildungsmechanismus
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Mit Univerbierung liefert Andreas Opfermann einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des bisher eher stiefmütterlich behandelten Wortbildungsprozesses Univerbierung. Anhand instruktiver Beispiele wird gezeigt, dass es sich bei der Univerbierung um eine passive Art der Lexikonerweiterung handelt, die im Gegensatz zu Derivation und Komposition keinen mechanischen Wortbildungsregeln folgt. Vielmehr wird offenbar, dass Univerbierung nicht synchron und intentional angewandt wird, sondern diachron und graduell verläuft.
Es werden sowohl die Prozesse (Lautwandel, lexikalische Konservierung, Desemantisierung, morphologische Konservierung, Deparadigmatisierung), die bei der Verschmelzung habitualisierter Kollokationen ablaufen, als auch deren Vernetzung herausgearbeitet und die dabei erzielten Effekte (Frequenzeffekte, Kollokationsenge, Grammatikalisierung) anschaulich dargestellt. Neben oft neuen syntaktischen, syntagmatischen, semantischen, etymologischen, morphologischen und phonologischen Erkenntnissen zu den behandelten Fällen von Univerbierung und weiteren Kollokationen und Lexemen werden auch neue Forschungsergebnisse zu textkritischen und interpretatorischen Problemen der Philologie sowie zur Epigraphik geliefert. Besonders das herangezogene Kernkorpus, eine hinsichtlich ihrer Sprachwirklichkeit ausführlich kommentierte Textsammlung, stellt in seiner „diachronen Synchronizität“ eine nützliche Arbeitsgrundlage für weitere methodisch fundierte Studien zum Sprachwandel dar.
Andreas Opfermanns neue Einsichten beweisen den Nutzen einer intensiven Beschäftigung mit Univerbierung. Neben der Wortbildungsforschung profitieren auch die Etymologie, die Philologie sowie die allgemeine Sprachwissenschaft von dieser Arbeit.weiterlesen
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