Universität und Gewalt
Akademisch-militärische Kooperationen in Welt- und Nachkrieg 1914–1921
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Der Erste Weltkrieg stellte die deutschen Universitäten vor bis dahin ungekannte Herausforderungen – organisatorisch, personell, wissenschaftlich und politisch. Zwischenzeitlich waren 90 Prozent aller Studenten des Deutschen Reichs zum Kriegsdienst eingezogen. Anhand der akademisch-militärischen Zusammenarbeit der Universitäten im Welt- und Nachkrieg wird deutlich, wie eng Hochschulen und Militär spätestens seit 1914 vernetzt waren – und es auch über das Kriegsende hinaus blieben.
Die anfänglich große Kriegsbegeisterung und die hohen Opferzahlen unter den Universitäten und ihren Studenten begründeten im November 1914 den „Mythos von Langemarck“, eine verklärte Heldensage, die sich die Universitäten weit über das Kriegsende hinaus zu eigen machten. Die Niederlage von 1918 erlebten Studenten und Dozenten meist als Zusammenbruch der eigenen Ideale. Bei ihrem fortgesetzten Kampf im blutigen Nachkrieg der frühen Weimarer Republik folgten die Universitäten einem „Primat des Militärs“ und wurden zu einer verlässlichen, antirevolutionären Rekrutierungsquelle für Freikorps, Zeitfreiwilligenverbände und Reichswehr.
Florian Schreiner geht der spannenden Frage nach, welche militärische Rolle den Universitäten vor, während und nach der Geburtsstunde der ersten deutschen Demokratie zukommt.weiterlesen
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