Sprache geht durch den Menschen hindurch. Er ist ihr Träger. Sie vibriert, hallt wieder in ihm. Ein Text kann in diesem Sinne sowohl als "Vergegenwärtigung einer Person als Sprache" als auch als "Vergegenwärtigung der Sprache als Person (Paul Celan) aufgefasst werden. Grundlegende Bezugsräume der Sprache (Grammatik, Syntax, Semantik, Phonologie) verkörpern sich im "offenen Textfeld" (Ch. Olson) als Texte (Textfolgen) in drei formalen Vorgehensweisen (Improvisation, Variation, Komposition) im Zusammenhang unterschiedener sprach=materialer Mächtigkeiten (von der "Silbe" über das "Wort" zur "Wortlautform" ? von der "Zeile" über den "Text" zur "Textfolge") kombinativ vor- sowie rückläufig als Textentwicklung.
In dieser Analyse des Begriffs von und vom "Satz", im Übergang zum Arbeiten im "offenen Textfeld" spielen die Dimensionen der gesprochenen Sprache eine entscheidende Rolle: Atem, Laut, Silbe, Herzschlag, Puls, Gehör. Das "Rinnen des Sinns", das "Fliehen des Sinnes" (J. Lacan) ist eine analytische Erfahrung im Sprechen. Wie fließt diese Erfahrung in die Schrift der Texte ein? Der Atem fügt den Autor in den Text ein. Der Atem trägt den Autor, wie dieser den Text spricht.
Die dem Textband beigegebene CD enthält Live- und Studioaufnahmen von Eckhard Rhode, der die in der Publikation versammelten Texte selbst spricht. Die vorgelegten Texte sind als Sammlung ein Ausschnitt einer Textentwicklung der Jahre 1987 bis 2000.
". / rotgeklammertes / hinundhergerissenwerden / aufgehobensein / habehatte / solltemüsste / sichzeitnehmen /." (12 Texte 1988/97)weiterlesen