In unserer Reihe mit internationaler Poesie erscheint heute der Gedichtband Unwetter des spanischen Schriftstellers Luis Luna. Intemperie bezeichnet im spanischen Original nicht nur das Unwetter, die Unbilden, sondern die Obdachlosigkeit und Unbehaustheit des Menschen, der sich im Freien befindet und dem aufziehenden Unwetter ausgesetzt ist. Die einzelnen Prosagedichte des Bandes, die einzelnen Blicke und Perspektiven fügen sich zu einem Gesamtbild der Zerbrechlichkeit.
„An den Drähten hängen die Habseligkeiten der Blinden, die Essensreste der Söldner, die Wolle der Schattenweber. Durch Schnee und Regen abgenutzte Drähte, nichts weiter als loser Stahl einer Zunge aus Rost. Über den Dächern der Geiz der Räuber, die Sünde der Silbenseiltänzer und derer, die mit leeren Augenhöhlen noch die Sterne betrachten.“weiterlesen