Die »Urkunden und Regesten des Klosters Flechtdorf« enthalten die Überlieferung des ältesten und bedeutendsten Benediktinerklosters der Grafschaft Waldeck. Anfang des 12. Jahrhunderts durch den Grafen Erpo von Padberg in Boke (Paderborn) gegründet, wurde es schon bald nach Flechtdorf verlegt und lag fortan im Schnittfeld unterschiedlicher Interessenbereiche.
Die Quellen dokumentieren in lebendiger Form lang andauernde Streitigkeiten zwischen den Erzbischöfen von Köln, den Bischöfen von Paderborn und den Grafen von Waldeck um die geistliche und weltliche Oberhoheit über die Niederlassung. Dem Kloster gelang es bis ins 15. Jahrhundert, Grundbesitz, Rechte und Einkünfte in über 80 verschiedene Orten zu erwerben.
Die nicht zuletzt wegen nachlassender Klosterzucht erforderliche Neuausrichtung des Klosterlebens erfolgte 1469 mit dem Beitritt zur Bursfelder Kongregation, mit der auch ein zeitweiser Bedeutungszuwachs einherging. Trotz weiterer Reformmaßnahmen konnte nicht verhindert werden, dass das Kloster im 16. Jahrhundert endgültig an die Grafen von Waldeck fiel. 1702 wurde es durch Graf Christian Ludwig von Waldeck zum Landeshospital erhoben.weiterlesen