Die Bedeutung von Vätern in der Familie und für die Entwicklung ihrer Kinder ist aktuell im Fokus vieler Diskurse. Meist ist sie verbunden mit der Frage, wie Einrichtungen, in denen Kinder betreut, gefördert oder behandelt werden, die Väter besser erreichen können. Das gilt auch oder insbesondere für Einrichtungen, die mit Kindern mit Behinderung und deren Familien arbeiten. Väter von Kindern mit Behinderung fühlen sich, trotz erheblichen Engagements für ihre Kinder, weder von Einrichtungen der Behindertenhilfe noch von den üblichen Settings der Familienbildung oder Elternarbeit angesprochen. Dabei wünschen sie sich sehr wohl den Austausch mit anderen Vätern und Fachkräften. Das Buch verbindet die Ideen gendersensibler Väterarbeit mit den besonderen Herausforderungen, die sich für Familien mit einem Kind mit Behinderung stellen. Die Autor*innen beleuchten zunächst den aktuellen Diskurs zu Vaterschaft, die Rolle und Bedeutung von Vätern für Familie und Gesellschaft. Denn Väter von Kindern mit Behinderung sind zunächst einmal Väter und damit vor die gleichen Fragen gestellt wie alle Väter. Im Anschluss daran diskutieren sie unter Einbezug eigener Forschungsbefunde die besondere Situation von Vätern von Kindern mit Behinderung und nehmen dabei deren Rolle im Alltag sowie Belastungen, Bewältigung und Hilfesuchverhalten in den Blick. Daraus werden Kriterien für gendersensible Väterarbeit abgeleitet und Schritte der Übersetzung in väterorientierte Angebote vorgestellt. An best-practice-Beispielen wird aufgezeigt, was Väter zur Teilnahme motiviert und welche Auswirkung der Austausch mit anderen Vätern auf ihr eigenes Selbstverständnis als Vater sowie für die gesamte Familie hat. Aus diesen Befunden werden abschließend Empfehlungen für die Arbeit mit Vätern abgeleitet. weiterlesen