Naturforscher und Landschaftsmaler erkunden den Rhein und die Berge am Lukmanier, 1700–1830
Produktform: Buch
Das Buch erzählt und illustriert, wie zwischen 1780 und 1830 Künstler in die Val Medel im Kanton Graubünden gekommen sind, um zu zeichnen und zu malen. Ihr Interesse galt dem Medelserrhein und den Bergen des Tals. 1787 machte der Zürcher Maler Ludwig Hess auf seinem Weg über den Lukmanier Halt im Weiler Acla und malte dort die älteste, heute erhaltene Ansicht des Tals. Auf ihn folgten der deutsche Hofmaler Johann Georg Primavesi, die Zürcher Hans Conrad Escher und Johann Ludwig Bleuler, der Basler Samuel Birmann sowie der englische Zeichner William Tombleson. Das einleitende Kapitel ist dem Zürcher Naturgelehrten und Arzt Johann Jakob Scheuchzer gewidmet, der bereits 1705 durch das Tal marschiert ist, es beschrieben und mit einer Karte dokumentiert hat.
Ausser dieser «Aussensicht» der aus dem Unterland angereisten Künstler ist mit dem Disentiser Pater Placidus a Spescha auch eine wortmächtige und selbstbewusste Stimme eines Einheimischen überliefert, der diese anspruchsvollen Besucher beherbergt, begleitet und ihre Arbeiten kommentiert hat. Als Gelehrter und erster Alpinist der Surselva war der Pater erpicht, dass seine geliebte, aber noch wenig bekannte Heimat besser bekannt und in gutem Licht gezeigt wird. Als Naturforscher, Chronist und politischer Aktivist hat Spescha auch umfangreiche Berichte und Kommentare über die lokalen Ereignisse verfasst, insbesondere auch über das katastrophale Kriegsjahr 1799. Es ist den Schriften von Placidus a Spescha zu verdanken, dass die vorliegende kleine Kunstgeschichte über die frühen Landschaftsbilder aus der Val Medel so lebendig in der Zeitgeschichte verortet werden kann. Speschas Beobachtungen und pointierten Kommentare ziehen sich wie ein roter Faden durch dieses Büchlein.weiterlesen