Die Fotoserie „Vanishing Universe“ entstand dort, wo das Eis seit Äonen eine faszinierende, fremde Welt bildet. Eine Welt, in der Menschen mit ihren Hinterlassenschaften nicht vorgesehen sind, die sprachlos macht und die alle räumlichen Dimensionen und Erfahrungen menschlicher Sinne sprengt. Seit Jahrzehnten schmilzt dort das „ewige“ Eis: Der Eisschild verkleinert sich mit höchst ungewissen und bedrohlichen Folgen für uns. Was 34 Millionen Jahre lang eine stabile, wenn auch lebensfeindliche Welt war, verändert sich durch den Klimawandel atemberaubend schnell. Die malerischen Fotografien aus dieser Serie spüren dem Veränderungsprozess nach, der Besitz ergriffen hat von diesem ganz eigenen, fragilen und bedrohten Universum voller Schönheit, dessen Verschwinden weitaus größere Folgen für uns Menschen haben wird als nur den Verlust dieses erstaunlich belebten Lebensraums. Klaudia Dietewich fotografiert Spuren. Das Interesse der Stuttgarter Künstlerin gilt der subtilen Ästhetik von Relikten, die auf die eine oder andere Weise den Zustand unserer Welt spiegeln. Auf ihren Reisen rund um die Welt sucht sie nach Motiven, in deren allmählichem Verschwinden sich die Parallele findet zu unserer eigenen Existenz. In verschiedenen Fotoserien dokumentiert Klaudia Dietewich Übersehenes und Vergessenes. Ihre grundsätzlich nicht manipulierten Aufnahmen werden zu Projektionsflächen der Einbildungskraft, die Assoziationen wecken und Geschichten erzählen.weiterlesen